Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Politik - Allgemeines und Theorien zur Internationalen Politik, Note: 1,3, Universität der Bundeswehr München, Neubiberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht die Hintergründe der Besetzung der Falklandinseln durch Argentinien 1982, welche zu einer militärischen Auseinandersetzung mit dem Vereinigten Königreich geführt hat. Fraglich ist, aus welchen Gründen die argentinische Regierung einen Konflikt mit Großbritannien provozierte. Dies kann als Fallbeispiel zur Darstellung eines generellen Phänomens in der Kriegsursachenforschung dienen, nach welchem es zu analysieren gilt, wieso verhältnismäßig schwächere Mächte den Konflikt mit stärkeren Mächten riskieren. Der Falklandkrieg ist als Fall insbesondere attraktiv, da zumindest intuitiv und oberflächlich betrachtet, keine ausgewogene Verhältnismäßigkeit zwischen den möglichen Gewinnen des Aggressors und den erwartbaren negativen Konsequenzen seines Agierens besteht. Die Annahme, die Regierungsführung Argentiniens habe aus purer Ignoranz oder Irrationalität gehandelt, erscheint retrospektivisch zwar eine einfache Antwort zu liefern, greift jedoch zu kurz und schließt die zeitgenössische Gesamtsituation aus. In diesem Sinne sei die Hypothese abzuleiten, dass komplexere Gründe, als auch strukturelle Zwänge, die Kriegshandlungen fundierten, und die Entscheidung zur Annexion aus argentinischer Perspektive ein wohl überlegtes und legitimes Mittel der Außenpolitik gewesen sei. Diese Arbeit ordnet sich in die Debatte um die Hintergründe des Entschlusses der argentinischen Regierung zur Invasion der Falklandinseln ein und soll zu dieser konstruktiv beitragen. Dabei wird die Verbindung zweier Analyseebenen unterschiedlicher Theorien der Internationalen Beziehungen vollzogen. Die Methode des Theorietests- und vergleiches wird angewandt, da in einschlägiger Fachliteratur zu dem Falklandkrieg die Hintergründe des Kriegsgeschehens zwar historisch aufgearbeitet worden sind, eine Analyse der Zusammenhänge und Ursachen des politischen Kurses Argentiniens jedoch kaum multiperspektivisch oder auf mehreren Ebenen erfolgte.
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