Italien gilt unter den Industrieländern als Paradebeispiel für politische Korruption - gerne wird in ihrem Zusammenhang der Vergleich mit sizilianischen Verhältnissen bemüht. Anfang der 90er Jahre kam es in Italien zu einem umfang- und folgenreichen Korruptionsskandal, der unter dem Namen Tangentopoli auch international Aufsehen erregte, die politische Klasse des Landes aus ihren öffentlichen Ämtern beförderte, die Parteienlandschaft durcheinanderwirbelte und einen Umbruch von der sog. Ersten zur Zweiten Republik auslöste. Die Arbeit ergründet Funktionsmechanismen der politischen Korruption sowie Ursachen ihrer großen Verbreitung während Italiens Erster Republik (1948 - 93), ermittelt Ursachen und Folgen des Korruptionsskandals Tangentopoli und untersucht die aus diesem hervorgegangene Zweite Republik (ab 1993) auf veränderte Bedingungen für politische Korruption hin, wobei auch auf das Phänomen Berlusconi eingegangen wird. Das Buch richtet sich an Studierende der Sozialwissenschaften sowie an alle Italieninteressierten, die das politische Geschehen des Landes, und auch die dunklen Seiten von Bella Italia, besser verstehen möchten.