»Zwischenkriegszeit« - der Begriff signalisiert, dass die Jahre der Weimarer Republik als die »Krisenjahre der klassischen Moderne« und die dreißiger Jahre in einer dichteren historischen Kontinuität verbunden sind als lange angenommen. Wolfgang Hardtwigs »Politische Kulturgeschichte« systematisiert diese Fragestellung. Seine Themen sind die Politisierung von Raum und Zeit, die unterschiedliche Form und Relevanz der Kriegserfahrung, der Wandel und die politische Instrumentalisierung von Körpererfahrung, die Anfälligkeit der Wissenschaft für holistische Konzepte und schließlich die Bedeutung neuer visueller Werbestrategien in der Konsumgesellschaft. Das Buch verbindet Reflexionen zur Theorie der politischen Kulturgeschichte mit materialgesättigten Fallstudien und gibt damit neue Antworten auf die Grundfrage der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert: Wie war es möglich, dass der Nationalsozialismus in der deutschen Gesellschaft Fuß fassen konnte?
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