Das politische System Vietnams folgt dem sowjetischen Stil und bleibt trotz der beeindruckenden sozioökonomischen Entwicklungserfolge des Landes in den letzten 35 Jahren unverändert. Infolgedessen hinkt das politische System dem sozioökonomischen Reformprozess hinterher und behindert das Wachstumspotenzial des Landes. Darüber hinaus hat es schwerwiegende Fälle von Machtmissbrauch und Korruption gegeben, die kritische Lücken in der Machtkontrolle und im Gleichgewicht innerhalb des Systems aufzeigen. Die regierende Kommunistische Partei Vietnams (KPV) ist sich dieser Situation bewusst und entschlossen, das politische System des Landes zu reformieren. Die Kontrolle und das Gleichgewicht der politischen Macht ist eine Kernaufgabe dieses Reformprozesses. Damit sollen nicht nur Machtmissbrauch, Korruption und Fehlverhalten bekämpft, sondern auch die Legitimität der KPV und ihre Führungsrolle im Lande langfristig gesichert werden. Es ist daher wichtig, die oben erwähnten Lücken bei der Übertragung politischer Macht und der Rechenschaftspflicht zu schließen: Erstens: Stärkung der externen Kontrolle der Leistung des politischen Systems durch die Bevölkerung, die Zivilgesellschaft und die Medien. Zweitens: Überprüfung und Neugestaltung der internen Kontrollmechanismen zwischen Partei, Staat und Massenorganisationen.
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