Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Universität Stuttgart (Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Politische Theorie und Politikfeldanalye), Veranstaltung: Systemumbruch und Transformation in der DDR 1998/1990 und in Ostdeutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: Verändern sich die gesellschaftspolitischen Wertorientierungen, so ändert sich auch die politische Kultur eines Landes, insofern man der in der Kongruenzhypothese1 von Almond und Verba inhärenten Definition von politischer Kultur folgt, die diese als Verteilung der individuellen politischen Orientierungen und politischen Werte (vgl. Gabriel/ Neller 2000) gegenüber den politischen Objekten expliziert (vgl. Almond/Verba 1963). Mehr noch sind davon aber die "specific roles or structures" (Almond/Verba 1963, 14) eines Landes betroffen, welche in Abgrenzung zu den Eliten und Policies nach diesem Ansatz die relevanten Komponenten eines politischen Systems darstellen2 (vgl. Arzheimer/Klein 2000). Ohne an dieser Stelle den gesamten analytischen Bezugsrahmen des Konzeptes der politischen Kultur vom "Mikro- zum Makropol"3 (Reichel 1981, 329) detailliert aufzugreifen, soll zuerst festgehalten werden, dass sich mit den Vorgängen, die im Zeitraum von 1989 bis 1990 auf dem Hoheitsgebiet der Deutschen Demokratischen Republik abspielten - unabhängig von einem anzuwendenden theoretischen Analyserahmen - ein Veränderungsprozess nicht nur wirksam auf die politische Kultur, sondern auf die gesamte staatliche Verfasstheit, Existenz und das politische Regime an sich vollzog: Dieser Veränderungsprozess mündete letztendlich in der staatlichen Einheit.Die vorliegende Arbeit soll aber nicht die Konzeptualität des politischen Kulturansatzes als Erklärungsvollzug für die Ursachen der Transformation, in anderer Lesart: des Beitritts, der Vereinigung oder der "Inkorporation der neuen Bundesländer" (Reißig 2000, 22) behandeln, sondern ich möchte hiermit eine Vergleichsannäherung der politischen Orientierungsmuster und Verhaltensweisen Ost- und Westdeutscher anhand eines Ausschnitts vorhandenen empirischen Materials leisten, insofern gemäß Rolf Reißig die Folgen sozialen Wandels (deren Zeugen wir im 11. Einheitsjahr in ihrer Unterschiedlichkeit sind) sich in ihrem existenten Output gesellschaftlichen Handelns sozialwissenschaftlich auf akteursbezogener Ebene neu denken lassen sollten. Die gängigen Thesen sozialen Wandels - hier im Kontext der Transformation/ Transition4 - sind durch die weiterhin bestehenden Realitäten zweier Teilgesellschaften in Ost und West5 zu korrigieren, da das Wissen über "die Gestaltbarkeit von Gesellschaften, über Struktur und Krisensymptome der kapitalistischen Industriegesellschaften, und über alternative Entwicklungspfade" (Reißig 2000, 13) bereichert wurde.
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