Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,0, Technische Universität Dortmund (Institut für Journalistik), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird untersucht, ob in der Berichterstattung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) über die Proteste in Ecuador und Bolivien im Herbst 2019 politische Tendenzen erkennbar sind. Die theoretische Grundlage für die Analyse der Tendenzen bildet der News-Bias-Ansatz. Mit der Methode der integrativen Inhaltsanalyse wurde die gesamte Berichterstattung der dpa über die Proteste mit Veröffentlichungsdatum zwischen dem 1. Oktober und 1. Dezember 2019 untersucht. Außerdem wurde die Berichterstattung der Vereinten Nationen (UNO) analysiert, die als möglichst neutrale Vergleichsgröße verwendet wurde. In der Auswertung der Inhaltsanalyse wurden deutliche Abweichungen der dpa-Berichterstattung von der UNO-Berichterstattung festgestellt. Unter der Annahme, dass die UNO-Berichterstattung einen neutralen Maßstab darstellt, deuten die Ergebnisse auf einen News-Bias in der dpa-Berichterstattung hin.Die Ergebnisse der News-Bias-Analyse werden mithilfe von theoretischen Erkenntnissen aus der Forschung zur Auslandsberichterstattung, der Agenturforschung und der allgemeinen Journalismusforschung eingeordnet und interpretiert. Dabei wird strikt zwischen nationaler und internationaler Berichterstattung unterschieden. Die nationale Berichterstattung der dpa ist laut der Literatur aus der Agenturforschung aufgrund des Geschäftsmodells der Nachrichtenagentur ausgewogen und unabhängig. Dagegen wirken im Bereich der internationalen Berichterstattung verschiedene Einflussfaktoren verzerrend auf die dpa-Berichterstattung. Die Erkenntnisse der Arbeit sollen Diskussionen und Reflexionen in der Wissenschaft, der Fachöffentlichkeit und der breiten Öffentlichkeit anstoßen. Durch den Nachweis von politischen Tendenzen wird die Neutralität der dpa infrage gestellt, die dieser in der Literatur und von der dpa selbst zugeschrieben wird. Dabei wird die Ansicht vertreten, dass möglicherweise nicht der News-Bias an sich, sondern das mangelnde Bewusstsein darüber, das Problem ist.
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