Der christliche Glaube ist durch und durch politisch: Er ist gemeinschaftsbegründend und von Anbeginn - in allerdings nicht ganz unproblematischer Weise - auf die politische weltliche Gegenwart bezogen. In der Politischen Theologie des Christentums stellen sich zwei Fragen: Die erste Frage befasst sich mit der Gemeinschaft der Gläubigen, mit den Strukturen und der Verfassung der Kirche. Die zweite Frage umgreift nicht bloss das Verhältnis zwischen dem von Jesus angekündigten Reich Gottes und den gegenwärtigen Reichen dieser Welt, sondern darauf aufbauend das Verhältnis von geistlicher Autorität und weltlicher Macht. Hier geht es also nicht nur um die theologischen Begründungen, sondern auch um das konkrete Verhältnis von Kirche und Staat. In einem grossen historischen Durchgang von den Evangelisten bis zur spätmodernen Theologie wird die Entwicklung dieser umfassenden Politischen Theologie allgemeinverständlich dargestellt. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Reformation,ihre Voraussetzungen und ihre Konsequenzen gerichtet.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rundum überzeugend findet Rezensent Clemens Pornschlegel diese Geschichte der politischen Theologie, die der Politikwissenschaftler Armin Adam vorgelegt hat. Er bescheinigt dem Autor, den gesamten Gegenstands- und Fragenbereich der politischen Theologie freizulegen und Fragen nach der Freiheit des Individuums oder dem Verhältnis des Staates zu religiösen Fragen ebenso zu diskutieren wie die nach der Bedeutung organisierter Religion. Für besonders gelungen hält Pornschlegel die historische Analyse des Verhältnisses zwischen Religion und Politik - von der Lehre Jesu und der Paulinischen Theologie über die einschlägigen Debatten des Mittelalters, der Reformations- und der Revolutionszeit hin zu den Diskussionen um die "Politische Theologie" im 20. Jahrhundert und der Gegenwart. Insgesamt würdigt Pornschlegel die Arbeit als präzise, aktuell und begrifflich prägnant. Für die Diskussion über die politische Theologie scheint sie ihm gar schlicht unentbehrlich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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