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Liest man J. R. Seeleys oft zitierte Formel: 'Political Science without History has no root. History without Political Science bears no fruit' etwa in dem Sinne, daß hier 'History' für 'History of Ideas' steht, so mag damit zutreffend ein mögliches Verhältnis von politischer Theoriengeschichte zu den empirischen Teilen der Politikwissenschaft bezeichnet sein, dessen Triftigkeit freilich kaum mehr als selbstverständlich akzeptiert werden dürfte. Angesichts der während der vergangenen Jahre vollzogenen praxis orientierten Professionalisierung der deutschen Politischen Wissenschaft kann eher ver…mehr

Produktbeschreibung
Liest man J. R. Seeleys oft zitierte Formel: 'Political Science without History has no root. History without Political Science bears no fruit' etwa in dem Sinne, daß hier 'History' für 'History of Ideas' steht, so mag damit zutreffend ein mögliches Verhältnis von politischer Theoriengeschichte zu den empirischen Teilen der Politikwissenschaft bezeichnet sein, dessen Triftigkeit freilich kaum mehr als selbstverständlich akzeptiert werden dürfte. Angesichts der während der vergangenen Jahre vollzogenen praxis orientierten Professionalisierung der deutschen Politischen Wissenschaft kann eher ver mutet werden, daß die politische Theoriengeschichte in eine für die Gesamtentwick lung des Faches zunehmend marginale Rolle geraten ist, die ihre Existenz zwar nicht gefährdet, sie aber gleichwohl zu einem - im Zweifelsfalle vielleicht sogar verzicht baren - Orchideenfach der Disziplin werden lassen könnte. So mag es vielleicht nütz lich sein, sich dieser Teildisziplin als eines Kernbereichsder Politischen Wissenschaft zu erinnern, sich ihrer Leistungen und Möglichkeiten, auch ihrer Versäumnisse zu ver gewissern und wenigstens in Umrissen ihre vergangene wie zukünftige Entwicklung zu bestimmen. Das hier vorgelegte Sonderheft möchte einen Beitrag zur Bilanz, aber auch zur Perspek tive der politischen Theoriengeschichte leisten. Im ersten Teil sind Beiträge versammelt, die das Verhältnis ideengeschichtlicher Forschung zu Nachbardisziplinen thematisie ren, gefolgt von Überlegungen, die Fragen von Interpretationskonzepten behandeln. Der dritte Teil faßt Aufsätze zusammen, die sich einerseits der außerdeutschen For schung zuwenden, andererseits die Lage der deutschen ideengeschichtlichen Forschung beschreiben und bewerten.
Autorenporträt
Udo Bermbach, geb. 1938, war von 1971-2001 Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Hamburg; 1999/2000 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin; Ehrenprofessor und Ehrendoktor der Lorand-Eötvös-Universität Budapest. Neben Publikationen zum politischen System der Bundesrepublik Deutschland, zur Politischen Ideengeschichte und Theorie und zum Verhältnis von Oper, Gesellschaft und Staat hat er zahlreiche Arbeiten zu Richard Wagner veröffentlicht. Er ist Gründer und Mitherausgeber der internationalen Wagner-Zeitschrift wagnerspectrum. Er war Konzept-Berater für Jürgen Flimms Bayreuther Neuinszenierung des Ring in den Jahren 2000-04 und ist Mitarbeiter an verschiedenen großen Opernhäusern Deutschlands.