Wolfgang Bialas konzentriert sich in diesem Buch auf Plessners politische Philosophie und Anthropologie und seine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Die deutsche Spezifik des bürgerlichen Werte- und Gesellschaftssystems hatte Deutschland aus Plessners Sicht in den Sonderweg einer "verspäteten Nation" geführt. Von übergreifender Bedeutung ist dabei der Zusammenhang von Ideologie, Politik und Moral. Mit der Metapher von Deutschland als der "verspäteten Nation" wurde Plessner zum Stichwortgeber eines wirkungsmächtigen Diskurses über einen "deutschen Sonderweg".
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Nach neuen Erkenntnissen musste Jörg Später in diesem Buch suchen. So richtig fündig aber scheint er nicht geworden zu sein. Seiner Meinung nach bleibt Wolfgang Bialas bei dem Versuch einer Neulektüre und argumentativen Erweiterung von Helmuth Plessners "Die verspätete Nation" in einem philosophischen Zirkel gefangen, in dem eine philosophische Interpretation die andere ablöst. Ein distanzierter Blick, meint Später, hätte wohl besser geholfen, das Philosophengespräch auf seine Bedingungen hin zu überprüfen. Stattdessen jedoch muss sich Später auch noch mit einer Textstruktur herumschlagen, die Variante über Variante von Plessners Geschichtsphilosophie und Philososophiegeschichte schichtet und den Nebel weiter verdichtet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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