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Auch nach über einem Jahrzehnt des Aufstiegs des Internets zum Massenmedium besteht erhebliche Unsicherheit darüber, welchen qualitativen Politik- und Demokratiewandel die Anwendung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien zu bewirken vermag. Anhand der umfassenden Analyse der digitalen Kommunikationsstrategien acht intermediärer Organisationen geht die Studie der Frage nach, welche Faktoren erklären, weshalb die Akteure der Mesoebene unterschiedliche Informationsangebote unterbreiten, ihren Anhängern erweiterte Partizipationsgelegenheiten eröffnen oder verwehren und selektiv…mehr

Produktbeschreibung
Auch nach über einem Jahrzehnt des Aufstiegs des Internets zum Massenmedium besteht erhebliche Unsicherheit darüber, welchen qualitativen Politik- und Demokratiewandel die Anwendung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien zu bewirken vermag. Anhand der umfassenden Analyse der digitalen Kommunikationsstrategien acht intermediärer Organisationen geht die Studie der Frage nach, welche Faktoren erklären, weshalb die Akteure der Mesoebene unterschiedliche Informationsangebote unterbreiten, ihren Anhängern erweiterte Partizipationsgelegenheiten eröffnen oder verwehren und selektiv technische Instrumente zur Unterstützung ihrer Interessendurchsetzungsstrategien aufgreifen.
Fundamentale kommunikationstechnische Innovationen werden stets begleitet von Erwartungen, weitreichenden gesellschaftlichen und insbesondere poli- schen Wandel herbeizuführen. Dies gilt selbstverständlich auch für die jüngste informationstechnische Revolution in Gestalt des Internets. Die Beobachtung, dass auch ein erheblicher Teil der fachwissenschaftlichen Debatten zum T- menbereich "Internet und Politik" von normativen Überfrachtungen und em- risch nur selten geprüften Spekulationen geprägt ist, hat mein Interesse am - genstand geweckt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist ein zweifaches: Neben der kritischen Auslotung der tatsächlichen Veränderungspotenziale der neuen Medien in der politischen Kommunikation geht es auch darum, ein verbessertes Verständnis über die Gestaltung der Kommunikationsstrategien politischer - teure zu entwickeln. Im Mittelpunkt der empirischen Analyse stehen acht kanadische intermed- re Organisationen, die ein breites ideologisches und sozio-kulturelles Spektrum abdecken und die vielfältigen Möglichkeiten der netzbasierten Kommunikation sehr unterschiedlich aufgreifen. Um die komplexen Wechselwirkungen von Kontext, Akteuren und Kommunikationstechnologie zu erfassen, werden neben den virtuellen auch die realweltlichen Strukturen der Fallbeispiele besonders berücksichtigt. Die Verwirklichung dieser Arbeit wäre ohne die Unterstützung von vielerlei Seiten nicht möglich gewesen. Aufrichtiger Dank gilt meinem Doktorvater P- fessor Rainer-Olaf Schultze, der die Entstehung dieser Arbeit von den ersten Planungen bis zu ihrer Annahme als Dissertation durch die Philosophisch- Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Augsburg begleitete und stets ein offenes Ohr für meine Anliegen hatte. Für die Sicherstellung derunentbehrlichen materiellen Grundlagen des P- jekts sei zuallererst der Studienstiftung des deutschen Volkes gedankt. Die F- schungsaufenthalte in Kanada wurden zudem durch die Stiftung für Kanada- Studien großzügig unterstützt.
Autorenporträt
Dr. Ralf Lindner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Abteilung "Neue Technologien".