Rortys politische Theorie steht in der Tradition einer vorwiegend im angloamerikanischen Sprachraum geführten Diskussion um ein "non-foundationalist thinking about democracy", das im Fehlen eines letzten Fundaments normativer Überzeugungen keine Schwächung, sondern vielmehr die Chance für eine weitere Vertiefung und Radikalisierung des demokratischen Ideals sieht. Durch eine problemorientierte Rekonstruktion der politischen Schriften Rortys wird der Frage nachgegangen, welche praktischen Effekte aus einer Neubeschreibung politischer Praxis erfolgen, mit der auf alle essentialistischen Fundierungsversuche verzichtet wird und normative Fragen als rein politische Fragen betrachtet werden. Was passiert mit Prinzipien wie "Freiheit" oder "Gerechtigkeit", mit denen liberale Demokratien ihr normatives Selbstverständnis beschreiben, wenn sie aus ihren traditionell essentialistischen Begründungszusammenhängen gelöst werden?
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