Der Band zeichnet den Wandel des Politischen in einer durch Vermarktlichungsprozesse und Konsumkultur geprägten Gesellschaft nach. Analysiert wird, wie der moderne Konsum zum Gegenstand von Politisierungsprozessen geworden ist, sei es durch Entwürfe für alternative Wirtschaftsordnungen, sei es in alltäglichen Praktiken einer "Politik mit dem Einkaufswagen" oder in den subtilen Formen moderner Regierungspraxis. Von besonderem Interesse ist die Frage, wann die Politisierung des Konsums in Politikkonsum umschlägt: Die fortwährende Aneignung der politischen Ästhetik neuerer Protestformen durch die Werbung sowie deren kritische Kommentierung in der modernen Kunst verdeutlichen das Risiko, politisches Engagement auf eine "Lifestyle-Politik" zu reduzieren, die das Politische nur noch an expressiven Wertfragen ausrichtet. Vor diesem Hintergrund werden Politik- und Bewegungsformen, die Anleihen bei der Markt- und Markenkultur machen, auf ihre Macht- und Einflusschancen befragt.
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