Seit einigen Jahrzehnten ist in der DR Kongo zunehmend eine Schwächung der Verwaltungsfunktion und der Aufgaben der Verwaltung zu beobachten, auch wenn bekannt ist, dass die Verwaltung keine eigenen Aufgaben hat. In der Verwaltung eines Staates ist die Arbeitsteilung fest verankert. Sie lässt sich einfach in dem Satz "Die politische Macht befiehlt und die öffentliche Verwaltung führt aus" zusammenfassen. Um genau zu sein: Der Minister (sein Kabinett) befiehlt und das Generalsekretariat (die öffentliche Verwaltung) führt aus. Es ist jedoch nicht zu übersehen, dass diese Unterordnung der öffentlichen Verwaltung ihre Autonomie, die durchaus technischer Natur ist, nicht ausschließt. Im Klartext: Vor Ort neigt die politische Macht dazu, alles zu tun. Sie beschlagnahmt brutal, bewusst oder unbewusst die Kompetenzen des Staatsapparats. Politische Entscheidungen werden von der politischen Macht getroffen und auch von demselben Entscheidungsträger ausgeführt. Aus diesem Grund analysiert dieses Opus die Beziehungen zwischen Ministerkabinetten und Generalsekretariaten, um die Ursachen der Politisierung und die damit verbundenen Folgen herauszuarbeiten und geeignete Lösungen für dieses Problem vorzuschlagen.