Diese Studie ist die bisher umfassendste Untersuchung der 68er-Bewegung in der BRD unter literaturhistorischem Aspekt. Sie analysiert sowohl die Vorgeschichte, die Motive und die inneren Differenzierungen der Politisierungsphase der Literatur als auch die Hauptwerke einer literarischen Aufarbeitung der Bewegung Anfang der 70er Jahre. Neben dem allgemeinen Politisierungstrend arbeitet sie vor allem eine durchgehende Tendenz zur Ästhetisierung von Politik als konstituierendes Moment der Revolte heraus. Vorschnelle ideologiekritische Etikettierungen und literarische Wertungen werden vermieden. Ausgehend davon entwickelt die Studie ein Modell der literarischen Entwicklung in der Bundesrepublik, das von der komplizierten Wechselbeziehung zwischen politischen und literarisch-ästhetischen Faktoren ausgeht und vergröbernde Phaseneinteilungen vermeidet.