Die Frage nach der Abhängigkeit des Visuellen vom Sprachlichen und umgekehrt: wie der sprachliche Diskurs unterlaufen wird von einer freieren und unbestimmteren Latenz der visuellen Dispositionen - Lewickas Untersuchung nimmt die Auseinandersetzung mit diesen grundlegenden Problemstellungen aller Bildtheorie von 'ihrem Ende' her auf: von der Hyperreflexion zwischen Sprache und Bild, dem bereits vollzogenen Akt ihres gegenseitigen Ineinandergreifens, Widerspiegelns und Überbietens. An ausgewählten drip-Bildern Jackson Pollocks wird eine radikale Überschreitung des Gegensatzes von Sichtbarkeit und Lesbarkeit vorgeführt. In auf Strukturalismus und Phänomenologie gestützten Studien zu einzelnen drip-Bildern sowie zu ihrer Situierung im amerikanischen Formalismus (Greenberg, Fried, Krauss) wird nachvollziehbar, wie hier ein eigener Typus von Dekonstruktion entstand, eine radikale Dekonstruktion des Bildes, der Malerei. In ihr kündigt sich - im Lichte des Spätwerks von Merleau-Ponty gelesen - auch an, woran die Derridasche Lektürestrategie sich zu messen hätte: an einer auf sich selbst zurückgefalteten Sichtbarkeit als Lesbarkeit.
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