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»Bedeutet 'Liebe zu dritt' auch 'Spülen zu dritt'? Oder räumen die beteiligten Frauen einfach mehreren Männern hinterher?«'Polyamory' ist mittlerweile in aller Munde, weil sie eine Befreiung aus traditionellen und einengenden Beziehungs- und Familienformen verspricht. Doch nicht nur individuell, auch gesellschaftlich bilden Liebesbeziehungen und Familien zentrale Lebensbereiche. Hier werden soziale Normen und gesellschaftliche Strukturen aufgegriffen und mehr oder weniger eigensinnig modifiziert. Daher ist Beziehungsführung ein hochpolitisches Thema. Dahinter steht die Frage: Kann eine…mehr

Produktbeschreibung
»Bedeutet 'Liebe zu dritt' auch 'Spülen zu dritt'? Oder räumen die beteiligten Frauen einfach mehreren Männern hinterher?«'Polyamory' ist mittlerweile in aller Munde, weil sie eine Befreiung aus traditionellen und einengenden Beziehungs- und Familienformen verspricht. Doch nicht nur individuell, auch gesellschaftlich bilden Liebesbeziehungen und Familien zentrale Lebensbereiche. Hier werden soziale Normen und gesellschaftliche Strukturen aufgegriffen und mehr oder weniger eigensinnig modifiziert. Daher ist Beziehungsführung ein hochpolitisches Thema. Dahinter steht die Frage: Kann eine Veränderung von Liebesverhältnissen den Menschen befreien?Der breitgefächerte Sammelband lotet unterschiedlichste Möglichkeiten der Emanzipation und Subversion in der Beziehungsführung aus.
Autorenporträt
Michel Raab ist Koch, Sozialarbeiter und Sozialwissenschaftler und beschäftigt sich beim Bildungskollektiv Biko mit Geschlechterverhältnissen, sozialer Ungleichheit und Bewegungsgeschichte. Er lebt in einer Kommune und von verschiedenen Jobs in Bildung, Wissenschaft und EDV. Cornelia Schadler ist Soziologin und Senior Lecturer am Institut für Bildungswissenschaft an der Universität Wien. Sie forscht zu Beziehungsassemblagen und Familiendefinitionen. In diesem Rahmen auch zu nicht-monogamen Beziehungen und kollektiver Elternschaft. Andrea*s Exner studierte Ökologie und Politikwissenschaft. Forschungsschwerpunkte: sozial-ökologische Transformation, Stadtentwicklung, Ressourcenpolitik. Betaversion ist fast 30 Jahre alt, lebt nicht-monogam und als Freizeitbeschäftigung probiert sie sich beim Online-Dating aus. Über ihre Erfahrungen berichtet sie gern Freund*innen beim Abendbrot oder schreibt Artikel. Boka En ist wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in in Gender Studies an der Universität Wien und beschäftigt sich unter anderem mit Grenzziehungen und Ausgrenzungen in LGBTIQ*-Aktivismus und Wissenschaft, nicht-monogamen Beziehungsformen, BDSM, Queer Theory und Inter*Trans_Nonbinary. Die Dateien auf Bokas Laptop, die aus dem Gedanken »Ich mach' mir schnell eine Notiz dazu« entstanden sind, stehen zurzeit bei Untitled 127.txt. Christian Klesse ist Reader am Institut für Soziologie an der Manchester Metropolitan University. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Nicht-Monogamie, Polyamory und transnationale queere Bewegungen. Er hat einige richtungsweisende Publikationen zu nicht-monogamen Beziehungen z.B in der Zeitschrift "Sexualities und International Journal of Politics, Culture and Society" veröffentlicht. David En-Griffiths arbeitet zurzeit an seinem Doktorat zu sozialer Klasse und Homosexualität an der Universität Leeds. Seine Forschungsinteressen umfassen sexuality, class, kinship und Queer Theory. Doreen Kruppa forscht und lehrt seit 2006 zu sozialer Ungleichheit, Geschlechterverhältnissen und vielfältigen Lebensweisen aus queer-feministischer und intersektionaler Perspektive. Sie promoviert an der Humboldt-Universität Berlin zum Thema »Freundschaftszentrierte Lebensweisen - zwischen gesellschaftlicher Pluralisierung und Heteronormativität«. Felix Pilz befindet sich irgendwo zwischen und jenseits von Sprachkunst und Informatik. Er verliert sich gerne in fiktionalen Welten wie Don-Rosa-Geschichten und "Guild Wars 2". Frank Lipschik beschäftigt sich aus gewerkschaftlicher Sicht mit dem aktuellen Erstarken des Rechtspopulismus in Gesellschaft und Arbeitswelt und mit möglichen Gegenstrategien. Gesa Mayer ist Soziologin und Bildungswissenschaftlerin. Ihr wissenschaftliches Hauptinteresse gilt der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Konstruktionen von Begehren, Sexualität und Geschlecht. Sie promoviert an der Universität Hamburg über Subjektivierungen nicht-monogam lebender Menschen. Gwendolin Altenhöfer, lesbisch, weiß, wechseljährig, westsozialisiert. Herausgeberin der feministischen Zeitschrift zur nicht-monogamen Beziehungskultur DIE KRAKE. Widmet sich außerdem naturbasierter Prozessbegleitung. Karl Meyerbeer ist seit Mitte der 1990er in verschiedenen unbedeutenden Grüppchen der radikalen Linken aktiv und immer bemüht, den Aktivismus schlau und die Schlaumeierei bewegungsorientiert zu betreiben. Katja Krüger lebt und arbeitet in Wien als Einzelhändlerin, Bildungspartnerin und Autorin. Sie hat Germanistik und Slawistik studiert. Max Rosenthaler studiert Biologie mit Blick auf Verhaltens-, Neuro- und Kognitionsbiologie und interessiert sich außerdem für Philosophie, Psychologie und skurrile Videos auf YouTube. Er hat ein (Plastik-)Gehirn im Regal stehen und erfreut sich an Lichtreflexionen auf Wasseroberflächen. Mer Pöll fühlt sich in Queer, Gender und Sexuality Studies zuhause und interessiert sich in diesem Rahmen besonders für Themen rund um queere Beziehungsformen und Intimitäten. Mer mag Gedankenstriche, Moll-Akkorde und vegetarische Lasagne. Michael En hat seinen Studienhintergrund in Transkultureller Kommunikation, Translation und Soziolinguistik. Zurzeit arbeitet er an seinem Doktorat zu den Auswirkungen von Native-Speakerismus in Form von Stereotype Threat und ist in verschiedene andere wissenschaftliche und aktivistische Projekte dazu verwickelt, wie Sprache und Menschen einander beeinflussen (können). Er schaut gerne Disneyfilme und "The Golden Girls" in verschiedenen Sprachen und geht selten ohne sein Clipboard aus dem Haus. Paul-Julien Robert ist Regisseur und Fotograf. Er hat an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und Berlin studiert. Für seinen Film »Meine kleine Familie« erhielt er 2014 den österreichischen Filmpreis. Stefan Ossmann hat mit 28 Lebensjahren zu studieren begonnen und Internationale Entwicklung sowie Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien abgeschlossen. In nicht allzu ferner Zeit (2020) wird er seine Dissertation zum Thema Polyamory, die schlussendlich mit österreichischem Steuergeld finanziert wurde, fertiggestellt haben.
Rezensionen
»Ein gelungenes Gesamtwerk, welches sicher nicht nur für Anhänger*innen und Praktiker*innen (oder solche die es werden möchten) alternativer und polyamoröser Lebens- und Liebeskonstellationen lesenswert erscheint, indem aktuelle Diskurse, offene Fragen und Schwierigkeiten facettenreich diskutiert werden. Dieses Werk ist darüber hinaus relevant, um die kritischen, widerständigen Potenziale von alternativen Lebensmodellen zum einen aus der Schmuddelecke des Privatfernsehens und Populärmedien zu holen und zum anderen der Annahme zu entziehen, dies sei der Weisheit letzter Schluss. Um klarzustellen, dass es hierbei um Privates geht, welches politischer ist, als es oftmals abgebildet wird. Und dass es sich hierbei um elementare Themen handelt, die die Menschen in ihren tiefsten Tiefen berühren. Aber auch, dass solche Konzepte nie Macht- und Herrschaftsfrei sind und jederzeit kritischer Reflexion bedürfen.« - sabrina, trust