Polygamie bezieht sich auf die Situation, in der eine Person mehrere Ehepartner des gleichen Geschlechts zur gleichen Zeit hat. In den westlichen Zivilisationen als Verbrechen wahrgenommen und in Afrika praktiziert, ist es auch heute noch in Ländern, die fast ein Drittel der Weltbevölkerung repräsentieren, erlaubt oder geduldet. Wie erklärt sich die Anhänglichkeit der Polygamisten und die Ablehnung der Nicht-Praktizierenden der Polygamie? Sind polygame Beziehungen nicht eine der Ursachen für die soziale Ungleichheit zwischen Männern und Frauen in unseren Gesellschaften? Welchen Platz hat die Polygamie in der heutigen Welt der Wirtschafts- und Finanzkrise im Leben der Gesellschaft? Die Praxis der Polygamie gibt zunehmend Anlass zur Besorgnis im Hinblick auf die Versorgung von Frauen und Kindern. Auch wenn polygame Ehen in vielen afrikanischen Staaten anerkannt sind, bleiben sie im täglichen Leben ein schwer zu bewältigendes Problem. Diese aufgeworfene Problematik wird Gegenstand der vorliegenden Analyse anhand der Werke von Bâ und Goethe sein.