Mögen sie auch noch so abgegriffen sein, sie funktionieren immer noch, die Worte "Traum", "Strand" und "Paradiese". Wer nicht mehr darauf reagiert, ist vermutlich in der Werbeindustrie tätig oder hat zu viele schlechte Reisereportagen gelesen. Einem Buch mit dem Titel "Traumziele der Welt. Strandparadiese" steht man trotzdem erst mal skeptisch gegenüber. Aber weil es wie ein Polyglott-/Apa-Reiseführer daherkommt, fängt man doch an zu lesen - und wundert sich: Los geht es mit Madeira, und diese wunderbare Insel ist nur für alles andere bekannt als für seine Strände, denn die gibt es auf der Felseninsel nicht. Das fällt dem Autor nach zehn Seiten Reiseführertext auch ein, deshalb rühmt er einen Absatz lang den acht Kilometer langen Sandstrand der Nachbarinsel Porto Santo. Und Salvador da Bahia gehört vielleicht auf die Agenda eines Kulturtouristen, der gerade in Brasilien herumfährt - aber zum Baden, um Himmels willen, schickt uns doch bitte nicht an den dreckigen Strand von Salvador, wo man noch nicht einmal sein abgegriffenes Buch am Strand alleine zurücklassen kann. Obwohl das natürlich eine gute Möglichkeit wäre, das vorliegende Buch loszuwerden.
bali.
"Traumziele der Welt. Strandparadiese". Polyglott-Verlag 2008, 19,95 Euro
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