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Sprachliche Polyphonie ist ein weit verbreitetes, aber kaum wahrgenommenes Phänomen der »Mehrstimmigkeit« von Äußerungen und Texten. Sie dient der Durchsetzung oder Nuancierung der Standpunkte der Sprecher, die andere Stimmen und Standpunkte in ihre Rede einfügen. Unkontrollierte Polyphonie führt jedoch auch oft zu Missverständnissen. Gerade die multifunktionalen Texte im Gesundheitswesen (Arzt-Patienten-Gespräche, Arztbriefe, Patientenakten, Pflegedokumentation) sind von Polyphonie geprägt. Konkret geht es in diesen Textsorten darum, in wessen Namen und auf welche Art Sprechen, Schreiben und…mehr

Produktbeschreibung
Sprachliche Polyphonie ist ein weit verbreitetes, aber kaum wahrgenommenes Phänomen der »Mehrstimmigkeit« von Äußerungen und Texten. Sie dient der Durchsetzung oder Nuancierung der Standpunkte der Sprecher, die andere Stimmen und Standpunkte in ihre Rede einfügen. Unkontrollierte Polyphonie führt jedoch auch oft zu Missverständnissen. Gerade die multifunktionalen Texte im Gesundheitswesen (Arzt-Patienten-Gespräche, Arztbriefe, Patientenakten, Pflegedokumentation) sind von Polyphonie geprägt. Konkret geht es in diesen Textsorten darum, in wessen Namen und auf welche Art Sprechen, Schreiben und Erzählen geschieht, wer jeweils Verantwortung für das Gesagte übernimmt und wessen Begrifflichkeit verwendet wird. Der bewusste Einsatz polyphonischer Techniken kann zu einer bedeutenden Verbesserung der beruflichen Kommunikation im Gesundheitswesen führen. Linguistic polyphony is the simultaneous presence of different voices and point of views within an utterance or text. Multifunctional texts belonging to health care like health records, referral letters, doctor's letters are highly polyphonic. These text types deal with questions, in which names and manners of speaking, writing, and narrating are performed, who assumes the responsibility for what is uttered, and who's terminology is used. Therefore, controlling and improving these polyphonic structures may lead to an important improvement of the professional communication in the domain of health care.
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Autorenporträt
Daniel Teufel, M. A., Studium der Literatur-, Theater- und Kulturwissenschaften in Berlin, ist seit 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter des TUM Medical Education Centers der TU München, verantwortlich für den Bereich Medical Humanities und Entwickler des dortigen Programmes LET ME (kurz für Lettered Medicine / Lettered Medical Education).

Prof. Pascal O. Berberat hat in Bern und Los Angeles Medizin studiert und seine Ausbildung zum Chirurgen in Bern, Boston und Heidelberg absolviert. 2007 wurde er in Heidelberg habilitiert, bevor er als Oberarzt in die Chirurgie ans Klinikum rechts der Isar wechselte. Nach einem Masterstudium in Medical Education (Heidelberg) leitet er seit 2010 das TUM Medical Education Center der Fakultät für Medizin und folgte 2015 dem Ruf an den neuen Lehrstuhl für Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und Bildungsforschung. Seit 2017 ist er Studiendekan der Fakultät für Medizin und als solcher zuständig für die Studiengangs- und Curriculumentwicklung.