Durch die Reorganisation der Rettungsdienste und durch eine Ver schiebung des Unfallgeschehens gelangen immer mehr Poly trauma tisierte in die Hand des Arztes. Ihr Schicksal hiingt davon ab, wie gut die verschiedenen Schadigungen erkannt und wie zuverlassig die Schwere des Verletzungsgrades eingeschatzt wird. Dabei wird nicht nur der erstbehandelnde Arzt am Ort des Geschehens, sondern auch der Klinikarzt vor schwerwiegende Entscheidungen gestellt. Die Letalitat in der Literatur schwankt je nach Definition zwischen 25 und 70%. Polytraumatisierte sind einerseits durch die erlittenen Verletzungen, andererseits durch den damit verbundenen trauma tisch-hiimorrhagischen Schock und daraus resultierenden patholo gischen Verlaufe vital gefahrdet. Bei der Entscheidung tiber die Art der zu beginnenden Thera pie reicht es nicht aus, sich imf den klinischen Gesamteindruck zu verlassen. Laborchemische Parameter konnen bei der Entscheidung der Lage eine wertvolle Hilfe sein, wobei nicht verkannt wird, d~ sie keineswegs als alleinige Grundlage des therapeutischen Konzep tes dienen konnen. So vielfach die Einzelverletzungen sein konnen, so uniform sind die pathophysiologischen Reaktionen auf die Ver letzungen. Eine erfolgreiche Therapie mu~ zwangslaufig interdiszi plinar sowohl die Einzelschadigungen beriicksichtigen, wie auch den Zustand des gesamten Organism us. Somit wird neben einer chirurgischen Versorgung der Traumatisierungen auch die Normali sierung der veranderten physiologischen Systeme erforderlich sein. Der Organismus reagiert auf die Traumatisation sofort, d.h. nach we nigen Minuten mit einer Umstellung der Stellgro~en des Stoffwech sels. Diese Umstellung ist keineswegs alleinige Folge der verander ten Kreislaufverhaltnisse durch den Blutvolumenmangel, sondern humoral initiiert und somit auf alle Stoffwechselkreise sich aus dehnend.
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