Marktplatzangebote
10 Angebote ab € 2,50 €
  • Gebundenes Buch

Als der Vesuv am 24. August 79 n. Chr., einem heißen Sommertag, ausbrach, versetzte er die Menschen in Angst und Schrecken. Am nächsten Tag war die alte römische Stadt Pompeji unter dem Lavastrom begraben. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts begannen Archäologen die versunkene Stadt, die nur noch in alten Geschichten und Legenden existierte, wieder freizulegen. Im gehärteten Vulkangestein entdeckten sie Spuren, die uns noch heute von dem Leben erzählen, das die blühende Stadt einst erfüllte. Spannend und anschaulich berichtet Shelley Tanaka von den Ausgrabungen und Restaurierungen. Der Besuch…mehr

Produktbeschreibung
Als der Vesuv am 24. August 79 n. Chr., einem heißen Sommertag, ausbrach, versetzte er die Menschen in Angst und Schrecken. Am nächsten Tag war die alte römische Stadt Pompeji unter dem Lavastrom begraben. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts begannen Archäologen die versunkene Stadt, die nur noch in alten Geschichten und Legenden existierte, wieder freizulegen. Im gehärteten Vulkangestein entdeckten sie Spuren, die uns noch heute von dem Leben erzählen, das die blühende Stadt einst erfüllte. Spannend und anschaulich berichtet Shelley Tanaka von den Ausgrabungen und Restaurierungen. Der Besuch der Ruinen von Pompeji, begleitet von zahlreichen Fotografien, Illustrationen, Diagrammen und Erläuterungen, wird zu einer Reise in eine versunkene Welt. Zwar ist der Vesuv seit seiner letzten Eruption 1944 bis heute nicht wieder ausgebrochen, doch man weiß, daß es in seinem Inneren weiter rumort. Nicht zuletzt angesichts der neuen Erdbeben in Italien wurde der so friedlich aussehende Riese am Golf von Neapel wieder unter -strengste wissenschaftliche Beobachtung- gestellt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.07.1998

Pompeji mit Deodorant
Farbenglühend und idyllisch: Ein Buch über die begrabene Stadt

Mit dem Zerfall des sogenannten Ostblocks und seiner Kunst hat die gegenständliche Malerei ihre letzte Festung verloren. Doch ihr bleibt das Terrain der Kinderbuch-Illustration. Kinder mögen unbewegte, detailreiche Bilder, und auch Erwachsene schätzen illustrativen gemalten Naturalismus. Das zeigen zum Beispiel die vielen Pompeji-Führer, in denen farbenglühende Rekonstruktionen die oft unanschaulichen grauen Ruinen beleben.

In diesen Führern hat die Historienmalerei überlebt, die ab 1800 in Pompeji-Darstellungen schwelgte. Das Kindersachbuch "Pompeji, die begrabene Stadt" setzt auf diese Vorgabe: Das Vorsatzblatt zeigt eine Vedute von 1813 mit dem sterbenden Philosophen Plinius, hinter dem Säulen und Wände dramatisch zusammenbrechen, dämonisch beleuchtet vom flammenden Vesuv.

Im Buch, einer von Dokumentationsschüben unterbrochenen Erzählung über den letzten Tag des Eros, der als Verwalter mit seiner kleinen Tochter Silvia in der luxuriösen "Casa del Menandro" lebt, setzen Tuschkasten-Bilder die Historienmalerei zeitgemäß fort. Die hübschesten erzählen anschaulich vom Treiben in der Villa und der Stadt. Sie führen nette Leute vor, liebe Tiere, idyllische Häuschen, Tempel, Brunnen. Von der stinkenden engen Stadt, wo man an jeder Straßenecke in Amphoren Urin für die Gerber sammelte, in jedem zweiten Hof beißende Fischsoße, das berühmte "Garum", braute und an Markttagen im Menschengewimmel fast erstickte, ist nichts zu sehen.

Den idealisierenden Bildern (zu denen die sachlichen und doch spannenden Forschungsberichte glücklicherweise ein Gegengewicht bilden) entspricht die blasse Erzählung Shelley Tanakas, worin die Mühsal des antiken Alltags und das harte Los vieler zwar angedeutet, aber immer vom Luxus der wenigen und vom Klischee eines süditalienischen "dolce far niente" überstrahlt werden. Erst die Schilderung des Untergangs reißt die Autorin und den Illustrator mit. Dann werden aus Eros und Silvia Personen und die Leser zu Augenzeugen einer Naturkatastrophe, die ein Menetekel der Menschheit geworden ist. Darin liegt die auch Kindern zugängliche und zumutbare Faszination Pompejis. Sie macht auch dieses Buch trotz seiner Schwächen lesenswert.

DIETER BARTETZKO.

Shelley Tanaka / Greg Ruhl: "Pompeji. Die begrabene Stadt". Aus dem Englischen von Eva Bobzin. Carlsen Verlag, Hamburg 1998. 48 Seiten, geb., 26,90 DM. Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr