Das Zuhause der Mittfünfzigerin Marie Croix sind die Brücken von Paris. Seit acht Jahren ist die Witwe eines Schönheitschirurgen obdachlos. Eines Tages bekommt Marie ein hinterhältiges Jobangebot. Sie soll im Nobelbordell des vermögenden Monsieur Mondieu als Hausdame arbeiten. Die Entlohnung ist
exzellent, die Bedingungen sind jedoch erbarmungslos. Lehnt sie das Angebot ab, müssen ihr in Amsterdam…mehrDas Zuhause der Mittfünfzigerin Marie Croix sind die Brücken von Paris. Seit acht Jahren ist die Witwe eines Schönheitschirurgen obdachlos. Eines Tages bekommt Marie ein hinterhältiges Jobangebot. Sie soll im Nobelbordell des vermögenden Monsieur Mondieu als Hausdame arbeiten. Die Entlohnung ist exzellent, die Bedingungen sind jedoch erbarmungslos. Lehnt sie das Angebot ab, müssen ihr in Amsterdam lebender Sohn und dessen Familie sterben. Hält sie sich nicht an die strengen Regeln ihres Arbeitgebers, geht es ihr selbst an den Kragen. Marie fügt sich, beginnt aber gleichzeitig damit, einen gefährlichen Plan auszutüfteln…
In ihrem spannenden Krimi „Ponts de Paris“ erzählt Mara Ferr die Geschichte einer Frau, die das Leben der Schönen und Reichen gelebt hat und dann aufgrund horrender Schulden in die Obdachlosigkeit abgestürzt ist. Doch Marie ist weder verzweifelt noch verbittert – schon nach wenigen Seiten merkt man, dass Marie zwar mittellos ist, aber sowohl ihre Würde wie auch ihre innere Stärke nicht verloren hat. Sie hat ihr Schicksal angenommen und kommt mit dem Leben auf der Straße einigermaßen zurecht. Dass sie eine Kämpferin ist, beweist sie einmal mehr, als sie dieses verhängnisvolle Angebot bekommt und nicht verzagt, sondern sich dem vermeintlich übermächtigen Gegner entgegenstellt.
Ich konnte durchweg bestens mit Marie mitfiebern - man wird mitgerissen von ihrem Willen, dem skrupellosen Mondieu das Handwerk zu legen, verfolgt dabei gespannt, wie sie geduldig alle nötigen Vorbereitungen trifft und hofft mit ihr, dass der Plan letztendlich gelingen wird.
Mara Ferr lässt ihre Hauptprotagonistin dieses Abenteuer nicht allein durchstehen, sondern hat ihr zwei Helfer zur Seite gestellt: Lilille und Claude sind Stimmen, die nur in Maries Kopf existieren. Auch wenn man sich als Leser genau wie Marie erst einmal an das ständige Dazwischenquatsche der beiden gewöhnen muss, sind deren Ratschläge, Tipps und Kommentare für Marie äußerst hilfreich und für den Leser sehr unterhaltsam.
Die Autorin wartet auch mit einer guten Portion Lokalkolorit auf und man erlebt Paris einmal von einer ganz anderen Seite, während man mit Marie von Brücke zu Brücke wandert.
„Ponts de Paris“ hat mich durchweg begeistert – ein etwas anderer Krimi, der besonders mit seiner psychischen Komponente punkten kann.