Die in der Tradition des mittelalterlichen Liebes- und Abenteuerromans stehende Erzählung von dem Königssohn Pontus, der in der Fremde die Liebe der Königstochter Sidonia gewinnt und nach zahlreichen Zweikämpfen, Kriegen und anderen Bewährungsproben die Geliebte heiratet, wurde im 15 Jh. mindestens zweimal aus dem Französischen ins Deutsche übertragen. Der Roman entwirft ein Bild höfischer Vollkommenheit, das besonders in Adelskreisen auf Interesse gestoßen zu sein scheint. Nicht zuletzt auf Grund seiner ausgewogenen Komposition zählt "Pontus und Sidonia" zu den anspruchsvolleren Vertretern des frühneuzeitlichen Romans. Die hier vorgelegte, wohl auf die Tiroler Fürstin Eleonore von Österreich zurückgehende Fassung A gelangte in den Buchdruck und fand so über höfische Kreise hinaus weitere Verbreitung. Für mehrere Jahrhunderte gehörte der Roman zu den populären Lesestoffen, aus der Adelslektüre wurde ein 'Volksbuch'. Die vorliegende Ausgabe macht erstmals den in nur einem einzigen Exemplar erhaltenen Erstdruck einschließlich sämtlicher Holzschnitte zugänglich.
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