Wir müssen radikal umdenken!
Ein unterernährter Mann in Marokko kauft lieber einen Fernseher als mehr Essen. Absurd? Nein. Die Ausnahmeökonomen Esther Duflo und Abhijit V. Banerjee erregen weltweit Aufsehen, weil sie zeigen können: Unser Bild von den Armen ist Klischee. Wir müssen radikal umdenken, wenn wir die Probleme der Ungleichheit lösen wollen.
Alle Konzepte für den Kampf gegen Hunger und Armut können nicht greifen, wenn sie auf falschen Annahmen basieren. Esther Duflo und Abhijit V. Banerjee reisen in arme Länder und untersuchen mithilfe von Zufallsexperimenten und Kontrollgruppen, eigentlich einer naturwissenschaftlichen Methode, was gegen Hunger, Armut und Misswirtschaft wirklich hilft und was nicht. Ihre Studien decken reihenweise Widersprüche auf, und die beiden "Lichtgestalten der Wirtschaftswissenschaft" (Wall Street Journal) sorgen international für Kontroversen. Wer von weniger als 1 Euro pro Tag das Beste aus sich machen und für die Familie vorsorgen muss, hat womöglich ganz andere Anreize oder Zwänge, als wir uns vorstellen können. "So ehrlich beobachtet, nachgefragt, experimentell belegt und ohne Rücksicht auf politische Korrektheit aufgeschrieben, wurde das alles noch nie. Das macht 'Poor Economics' zu einem sehr wichtigen Buch." (Die Zeit)
Ein unterernährter Mann in Marokko kauft lieber einen Fernseher als mehr Essen. Absurd? Nein. Die Ausnahmeökonomen Esther Duflo und Abhijit V. Banerjee erregen weltweit Aufsehen, weil sie zeigen können: Unser Bild von den Armen ist Klischee. Wir müssen radikal umdenken, wenn wir die Probleme der Ungleichheit lösen wollen.
Alle Konzepte für den Kampf gegen Hunger und Armut können nicht greifen, wenn sie auf falschen Annahmen basieren. Esther Duflo und Abhijit V. Banerjee reisen in arme Länder und untersuchen mithilfe von Zufallsexperimenten und Kontrollgruppen, eigentlich einer naturwissenschaftlichen Methode, was gegen Hunger, Armut und Misswirtschaft wirklich hilft und was nicht. Ihre Studien decken reihenweise Widersprüche auf, und die beiden "Lichtgestalten der Wirtschaftswissenschaft" (Wall Street Journal) sorgen international für Kontroversen. Wer von weniger als 1 Euro pro Tag das Beste aus sich machen und für die Familie vorsorgen muss, hat womöglich ganz andere Anreize oder Zwänge, als wir uns vorstellen können. "So ehrlich beobachtet, nachgefragt, experimentell belegt und ohne Rücksicht auf politische Korrektheit aufgeschrieben, wurde das alles noch nie. Das macht 'Poor Economics' zu einem sehr wichtigen Buch." (Die Zeit)
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.09.2012Was wollen die Armen?
Die Entwicklungsökonomie ist festgefahren: Viel Geld für die Armen fordern die einen, gar kein Geld die anderen. Bei Banerjee/Duflo kommen die Armen selbst zu Wort: Warum sie lieber einen Fernseher kaufen, als sich einigermaßen gut zu ernähren, warum sie sparen könnten und es nicht tun und warum ein Mikrokredit nicht reicht, um zum Unternehmer zu werden. Ein anregendes und zugleich verstörendes Buch.
ank.
Abhijit V. Banerjee u. Esther Duflo: Poor Economics. Plädoyer für ein neues Verständnis von Armut. Knaus, 22,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Entwicklungsökonomie ist festgefahren: Viel Geld für die Armen fordern die einen, gar kein Geld die anderen. Bei Banerjee/Duflo kommen die Armen selbst zu Wort: Warum sie lieber einen Fernseher kaufen, als sich einigermaßen gut zu ernähren, warum sie sparen könnten und es nicht tun und warum ein Mikrokredit nicht reicht, um zum Unternehmer zu werden. Ein anregendes und zugleich verstörendes Buch.
ank.
Abhijit V. Banerjee u. Esther Duflo: Poor Economics. Plädoyer für ein neues Verständnis von Armut. Knaus, 22,99 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
In der Gemeinschaft der Entwicklungshelfer werden Abhijit V. Banerjee und Esther Duflo für ihr Buch "Poor Economics" schon mächtig gefeiert, weiß Caroline Ischinger. Die Autoren argumentieren darin für eine Entwicklungshilfe der "gut gemeinten Bevormundung", denn sie haben herausgefunden, dass die Leute in armen Ländern genauso ticken wie in den reichen: Statt guter Nahrungsmittel kaufen sie lieber billige, statt Nahrungsmitteln lieber einen Fernseher. Und so wie die Leute bei uns auch keine Rieser-Rente abschließen, gehen die Leute im Süden nicht zur Malaria-Impfung. Banerjee und Duflo plädieren dafür, den Armen also die "richtigen Entscheidungen" zu erleichtern, was Ischinger einleuchtend findet. Schließlich kümmere sich hier auch der Staat um das Wichtigste.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"(...) Eine nüchterne und umso packendere Analyse." Handelsblatt