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Am Beispiel des 1733/34 entstandenen »klassischen Lehrgedichts der englischen, wenn nicht der Weltliteratur« wird gezeigt, welche formalen und inhaltlichen Veränderungen auftreten können, wenn ein geschliffen-elegant formulierter Verstext von - damals - brisantem Inhalt allein aufgrund von Zwischenübersetzungen re-versifizierend in eine dritte Sprache übertragen wird. Für die russische Nachdichtung von N. N. Popovskij ist 1753/54 eingestandenermaßen in Unkenntnis des Englischen eine französische Übersetzung verwendet worden; außerdem hat, unerwähnt, J. J. G. Am-Endes 1743 gedruckte und mit…mehr

Produktbeschreibung
Am Beispiel des 1733/34 entstandenen »klassischen Lehrgedichts der englischen, wenn nicht der Weltliteratur« wird gezeigt, welche formalen und inhaltlichen Veränderungen auftreten können, wenn ein geschliffen-elegant formulierter Verstext von - damals - brisantem Inhalt allein aufgrund von Zwischenübersetzungen re-versifizierend in eine dritte Sprache übertragen wird. Für die russische Nachdichtung von N. N. Popovskij ist 1753/54 eingestandenermaßen in Unkenntnis des Englischen eine französische Übersetzung verwendet worden; außerdem hat, unerwähnt, J. J. G. Am-Endes 1743 gedruckte und mit umfangreichen Kommentaren versehene Latinisierung des Essay eine wesentliche Rolle gespielt. Vor allem auf diesen Vermittler geht die bisher kaum beachtete, aber im Vergleich zur Rezeption in Westeuropa massive Verchristlichung des Werkes im Russischen zurück. Am-Ende dürfte so indirekt dazu beigetragen haben, dass Popovskijs Text die Hürden der kirchlichen Zensur in Russland überwinden konnte.
Autorenporträt
Dr. Helmut Keipert ist Professor für Slavistik in Bonn.