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An populärmedizinischen Texten von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart wird gezeigt, wie sich eine kommunikative Zwischenwelt zwischen Wissenschaft und Alltag entfaltet und wie der Transfer zwischen Fachsprache und Alltagssprache geleistet wird. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf dem 18. und 19. Jahrhundert. Es zeigt sich, daß wissenschaftliche Konzeptualisierungen in Ausschnitten übernommen, Erkenntnismethoden punktuell offengelegt, Fachtermini eingeführt und Teilbedeutungen erklärt werden. Gleichzeitig sind die Darstellungen an den Wissensstand und den Erkenntnisstil von Laien angepaßt:…mehr

Produktbeschreibung
An populärmedizinischen Texten von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart wird gezeigt, wie sich eine kommunikative Zwischenwelt zwischen Wissenschaft und Alltag entfaltet und wie der Transfer zwischen Fachsprache und Alltagssprache geleistet wird. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf dem 18. und 19. Jahrhundert. Es zeigt sich, daß wissenschaftliche Konzeptualisierungen in Ausschnitten übernommen, Erkenntnismethoden punktuell offengelegt, Fachtermini eingeführt und Teilbedeutungen erklärt werden. Gleichzeitig sind die Darstellungen an den Wissensstand und den Erkenntnisstil von Laien angepaßt: Metaphorische Konzepte bieten Anknüpfungsmöglichkeiten an alltäglich Bekanntes; die thematisch-inhaltliche Auswahl und Fokussierung, Bedeutungserklärungen und der Einbezug der alltäglichen Perspektive sind Formen der Adressatenorientierung in der fachexternen Vermittlung. Die Vermittlungsvarietäten werden zur Klärung ihres theoretischen Status auf das Varietätensystem des Deutschen bezogen; die fachexterne Vermittlung wird wissenssoziologisch bestimmt und von anderen Formen des Wissenstransfers abgehoben.

Popular medical texts from the early modern age to the present are drawn upon to show how an intermediary communicative world has developed between science and everyday life and how the transfer between specialist language and the scientific world on the one hand and everyday language and the everyday world on the other is managed in such texts. It transpires that non-specialist communication is oriented both to science and the world of the everyday, albeit in different ways. With a view to clarifying their theoretical status, the varieties thus identified are related to the system of varieties in German. Non-specialist communication is defined and distinguished from other forms of knowledge transfer.
Die Arbeit ist theoretisch und empirisch angelegt. Im ersten Teil wird der theoretische Status der populärwissenschaftlichen Vermittlung diskutiert: Vermittlungsvarietäten werden auf das Varietätensystem des Deutschen bezogen; sie stehen als funktionale Varietäten zwischen den Fachsprachen und der Alltagssprache. Auf der Basis der Sozialphänomenologie und der Neueren Wissenssoziologie wird die fachexterne Vermittlung definiert und von anderen Formen des Wissenstransfers unterschieden. Dem zweiten, empirischen Teil liegen populärmedizinische Texte von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart zugrunde; den zeitlichen Schwerpunkt bilden das 18. und 19. Jahrhundert. Am Beispiel der Humanmedizin wird gezeigt, wie sich seit der frühen Neuzeit eine kommunikative Zwischenwelt zwischen Wissenschaft und Alltag entfaltet hat und wie der Transfer zwischen Fachsprache bzw. wissenschaftlicher Welt und Alltagssprache bzw. Alltagswelt geleistet wird. Im Zentrum steht dabei die Rolle metaphorischer Konzepte im Vermittlungsprozeß.

Die fachexterne Vermittlung ist an Wissenschaft und Alltag orientiert, allerdings in unterschiedlicher Weise. Ausgangspunkt ist die Wissenschaft: Wissenschaftliche Konzeptualisierungen werden in Ausschnitten übernommen, Erkenntnismethoden punktuell offengelegt, Fachtermini eingeführt, Teilbedeutungen erklärt. Gleichzeitig sind die Darstellungen an den Wissensstand und den Erkenntnisstil von Laien angepaßt. Metaphorische Konzepte bieten Anknüpfungsmöglichkeiten an alltäglich Bekanntes. Die thematisch-inhaltliche Auswahl und Fokussierung, Bedeutungserklärungen und der Einbezug der alltäglichen Perspektive sind Formen der Adressatenorientierung in der fachexternen Vermittlung.

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Autorenporträt
Andrea Becker ist wissenschaftliche Referentin beim Freiherr-vom-Stein-Institut.