Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 15,00 €
  • Gebundenes Buch

2 Kundenbewertungen

Grombrowiczs raffiniertester und provozierendster Roman: Zwei ältere Herren meinen zwischen der junge Henia und dem Burschen Karol erotische Spannungen wahrzunehmen und inszenieren einen frivolen Schwank. Henia soll ihren Verlobten Waclaw, einen langweilen Advokaten, verlassen und dem unschuldigen Karol in die Arme fallen. Das vermeintlich harmlose Spiel endet mit einem raffiniert eingefädelten politischen Mord. Der moderne Klassiker jetzt mit einem Essay zu Leben und Werk Gombrowiczs von Paul Vad.

Produktbeschreibung
Grombrowiczs raffiniertester und provozierendster Roman: Zwei ältere Herren meinen zwischen der junge Henia und dem Burschen Karol erotische Spannungen wahrzunehmen und inszenieren einen frivolen Schwank. Henia soll ihren Verlobten Waclaw, einen langweilen Advokaten, verlassen und dem unschuldigen Karol in die Arme fallen. Das vermeintlich harmlose Spiel endet mit einem raffiniert eingefädelten politischen Mord. Der moderne Klassiker jetzt mit einem Essay zu Leben und Werk Gombrowiczs von Paul Vad.
Autorenporträt
Gombrowicz, Witold
Witold Gombrowicz wurde 1904 in Polen geboren. 1915 übersiedelte die Familie nach Warschau, wo Gombrowicz nach Abschluss der Schule Jura studierte. Von 1928 bis 1934 arbeitete er an einem Warschauer Gericht, widmete sich jedoch bald ausschließlich der Literatur. 1939 wurde er auf einer Schiffsreise nach Buenos Aires vom Ausbruch des Krieges überrascht. Er blieb 24 Jahre in Argentinien, in dieser Zeit entstanden fast alle seine Werke. 1963 kehrte er nach Europa zurück und ließ sich in Vence nieder, wo er 1969 starb. Im Anschluss an das Werk erscheint bei Hanser "Kronos. Intimes Tagebuch" (2015).

Renate Schmidgall, geboren 1955, studierte Slawistik und Germanistik an der Universität Heidelberg. Von 1984 bis 1996 war sie am Deutschen Polen-Institut tätig, seit 1996 arbeitet sie freiberuflich als literarische Übersetzerin. 2001 erhielt sie den Jane-Scatcherd-Preis der Ledig-Rowohlt-Stiftung, 2006 wurde ihr der Europäische Übersetzerpreis der Stadt Offenburg verliehen und 2009 wurde sie mit dem Karl-Dedecius-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ein "wahres intellektuelles und literarisches Vergnügen" sieht Marta Kijowska in Witold Gombrowicz' Roman "Pornografie", der jetzt in einer Neuauflage vorliegt. Als eine der Triebfedern von Gombrowicz' Schaffen beschreibt sie dessen mit einer permanenten Rebellion gegen die Form einhergehenden Selbsterkundungsdrang. Kijowska zufolge wollte das "Enfant terrible der polnischen Literatur" Formen zerbrechen und Normen und Erstarrungen zerstören, um hinter Rollen und Masken zu schauen. Dies vornehmlich mit den Mitteln der Groteske, der Karikatur, der Parodie. So auch im Roman "Pornografie", den Kijowska eine "Mischung aus philosophischem Traktat und Kriminalgeschichte" nennt, in der Gombrowicz eine eigenwillige Interpretation der Begriffe "Jugend" und "Vollkommenheit" liefere, wobei hier das Bedürfnis des Menschen "nach Nicht-Vollendetem, nach Unvollkommenem, nach Nieder-Sein, nach Jugend" im Vordergrund stehe. So wollen im Jahre 1943 im okkupierten Polen zwei Warschauer Intellektuelle, die einige Tage auf dem Gut eines Freundes verbringen, der Eintönigkeit des Landlebens dadurch entfliehen, dass sie die Tochter des Gastgebers und den Sohn des Gutsverwalters einander in die Arme zu treiben suchen, was schließlich in einem Doppelmord mündet. "Durch das regieartige Eingreifen der beiden Hauptprotagonisten, sprachliche Steigerungen und Wiederholungen und die bis zur Absurdität eingehaltene Logik der Handlungsführung", so die Rezensentin, "erzielt Gombrowicz eine bühnengerechte Dynamik und einen unnachahmlich komischen Effekt."

© Perlentaucher Medien GmbH
…mehr
"Gombrowicz ist ausgestattet mit dem schöpferischen Willen eines melancholischen Egomanen, pechschwarzem polnischem Humor und einem notorischen Hass, der in seinem agressiven Pathos vor keiner Ideologie, Institution oder Person zurückschreckt, nicht einmal vor sich selbst." Mathias Schnitzler, Berliner Zeitung, 04.08.2004. "Man kann Gombrowicz nicht beschreiben, mit Artikelchen erfassen, mit Essaylein aktualisieren, präsentieren, stolatisieren. Nur lesen: Ferdydurke, Pornographie, Tagebuch. Komm, Leserchen, put, put, put." Richard Kämmerlings, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.07.2004