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Dieses Buch ist ein einzigartiges visuelles Zeitdokument über die Entwicklung der einzelnen Porsche-Fahrzeugtypen. Der besondere Reiz liegt in professionellen Grafiken dieser attraktiven Fahrzeuge und ihrer komplexen Technik. Es dokumentiert die Veränderung der Darstellungsart und Erstellung dieser aufwendigen Illustrationen in der Zeit seit 1975. Vom konventionellen Erstellen mit Pinsel und Farbe, bis hin zur digitalen Umsetzung in der Paintbox - wie es in dieser extremen Weise wohl einmalig ist und sich so auch nicht wiederholen wird.

Produktbeschreibung
Dieses Buch ist ein einzigartiges visuelles Zeitdokument über die Entwicklung der einzelnen Porsche-Fahrzeugtypen. Der besondere Reiz liegt in professionellen Grafiken dieser attraktiven Fahrzeuge und ihrer komplexen Technik. Es dokumentiert die Veränderung der Darstellungsart und Erstellung dieser aufwendigen Illustrationen in der Zeit seit 1975. Vom konventionellen Erstellen mit Pinsel und Farbe, bis hin zur digitalen Umsetzung in der Paintbox - wie es in dieser extremen Weise wohl einmalig ist und sich so auch nicht wiederholen wird.
Autorenporträt
Lars Döhmann, gebürtiger Bochumer, legte 1978 sein Abitur in seiner Heimatstadt ab und absolvierte anschließend in Köln eine Konditorlehre. Ab 1980 studierte er in Stuttgart zunächst Grafik Design, dann Germanistik und Philosophie. 1985 schloss sich ein Volontariat bei der Motorpresse an. Zwischen 1986 und 1995 arbeitete er als Redakteur bei diversen Auto- und Motorradtiteln, ab 1995 als freier Journalist für die FAZ, Rubrik Technik und Motor, später als Chefredakteur des Oldtimer Katalog und für unterschiedliche Industrie-Pressestellen. 1997 wechselte Döhmann nach Hannover zur Continental AG als Pressereferent, später als Leiter Presse Technik. Seit 2007 arbeitet der passionierte Rennfahrer und Golfspieler als freier Journalist und PR-Consultant.

Norbert Schäfer, Illustrator , wurde 1940 geboren. Als gelernter Positivretuscheur war er Eigentümer eines bekannten Retuschestudios bis er zusammen mit Ludwig Eberl 1976 die Firma Technical Art gründete. Unter diesem Namen erlangten seine Illustrationen weltweite Anerkennung und Bekanntheit.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.04.2012

Das Innenleben nach außen kehren

Seine Illustrationen sind faszinierende Dokumente des Erkennens der unsichtbaren Details. Norbert Schäfer und Technical Art zeigen mehr als Realität.

Von Wolfgang Peters

Irgendwann hält es Norbert Schäfer nicht mehr am Platz. Er wedelt ein wenig mit den Händen und springt mit beinahe jugendlicher Beweglichkeit auf. Das Gespräch in dem Wohn- und Arbeitshaus in Dietzenbach über die Theorie der Illustration, über die Methoden der Darstellung und der Umsetzung von technischer Faszination im Auto in gedruckte Faszination reicht ihm nicht mehr. Er will jetzt die Ergebnisse seine Arbeit zeigen. Nicht nur darüber reden. Er will Papier in den Händen halten, Rollen ausbreiten, Seiten glattstreichen, alles ins beste Licht legen. Schäfer hat alle seine Zeichnungen tausendmal gesehen. Aber er liebt sie noch immer. Mit Begeisterung.

Im Nebenzimmer bergen ganz flache, aber sehr breite Schubladen den Gegenstand und die Belege seiner Arbeit: Technisches Gerät, Automobile und Motorräder, alles in feinster Art abgebildet und vor allem, häufig dargestellt wie durchsichtig. Das Innenleben nach außen kehren. Das ist Schäfers Röntgenblick. Eine Berühmtheit in der Branche der Illustrationen.

Der Chef von Technical Art ist erst Anfang siebzig, und wenn er sich erinnert, wie alles begonnen und sich entwickelt hat, dann wirkt er so frisch wie seine Zeichnungen. Schäfer ist Fotofachmann, Retuscheur, Künstler, Handwerker, Zeichner, Technikversteher, Perfektionist und Farbenkenner, nur eines nicht: "Wir waren in erster Linie einfach Zeichner - und keine Kaufleute." In anderen Worten: Es war viel Freude an der Arbeit mit im Spiel. Damit zum Millionär zu werden war höchst unwahrscheinlich.

Mitte der sechziger Jahre im vergangenen Jahrhundert beginnen für Norbert Schäfer die Gründerjahre. Mit seinem Partner und Freund Ludwig Eberl betreibt er ein Retuschestudio. Sie bearbeiten Fotos in handwerklicher Art, und bald klopfen große Autohersteller an ihre Türen. Technical Art wird 1975 gegründet, eine Verbindung aus Kunst und realistischer Darstellung. Im Jahr 1995 stirbt Eberl, Schäfer macht allein weiter und wird mit seiner gleichzeitig peniblen und großzügig wirkenden Kunst der Darstellung technischer Geräte zum Maßstab für eine Branche, die heute überwiegend mit Computerprogrammen arbeitet. Das hat sich auch bei Technical Art durchgesetzt, aber Norbert Schäfer erinnert sich gern an die Zeiten vor der elektronischen Intelligenz. Vor allem um Autos ging es, und da wiederum um BMW mit den weiß-blau aufstrebenden Produkten und um Porsche, den puristischen Sportwagen mit dem Charakter des Davids gegen die Goliathe der Pisten. "Ich bin stunden- und tagelang um die die Autos herum geschlichen und habe fotografiert, jedes noch so winzige Detail", erinnert sich Schäfer. Und dazu kamen die Konstruktionszeichnungen, keine einfache Lektüre. Daraus mussten dann die Schnittstrukturen entwickelt werden, die vielleicht reizvollste Aufgabe. Dem sensiblen Betrachter bleibt mitunter die Luft weg: Der künstlich und künstlerisch geschaffene Röntgenblick eröffnet Einsichten in das Innenleben eines Autos, wie er sich das nie hätte vorstellen können: die schimmernde Schlankheit eines Federbeins. Die grafische Klarheit eines Zylinderkopfs. Die verwirrende Vielfalt der Getriebewellen und -räderchen. Das Schwellen der Lederpolster. Die verlockende Wabenstruktur eines Wasserkühlers. Das verführerische Volumen eines Auspufftopfes. Technische Einfachheit und schlichtes Funktionsdesign wandelten sich zu optischen Delikatessen. Detailreiche Schaubilder des komplizierten Funktionierens. Diese entstanden nicht an einem Nachmittag: "An einem einzigen Ausschnitt haben wir oft anderthalb bis zwei Monate gearbeitet", sagt Schäfer. Methode und Vorgehensweise waren "handwerklich getragen und künstlerisch inspiriert". Schäfer übertrug die Fotos in Zeichnungen auf Transparentpapier, von hier auf den Zeichenkarton, um sie dann mit Pinsel und Stift zu bearbeiten. Wobei es nicht beim unmittelbaren dokumententreuen Abpausen bleiben konnte.

Schließlich ging es um mehr als nur um die fotografische Dokumentation. Es ging darum, jene Dinge sichtbar zu machen, die man zwar sieht, aber auf einem Foto nicht mehr erkennt. Schäfer zu den Kernpunkten seiner Arbeit: "Wichtig waren das Material, Licht und Schatten, die Oberflächenstrukturen, und der Reiz liegt in der Transparenz, in dem Eindruck der Tiefe des Raumes." So sind die Bilder der BMW-Wagen und der Porsche-Sportler entstanden, die ihre faszinierende Wirkung jenseits der fotografischen Dokumentation entfalten.

Natürlich folgt Technical Art den Zwängen der digitalen Technik, Schäfer investiert in Computer und Programme, und Anfang 2001 werden erstmals die Illustrationen vom neuen Porsche Cayenne ausschließlich über die CAD-Konstruktionsdaten erstellt. Schon zu Beginn der neunziger Jahre wurde mit einem Computer-Grafik-System gearbeitet, einzelne Komponenten wurden gezeichnet und dann wie Teile eines Puzzles im Rechner zusammengefügt. Zum Arbeitsfeld von Technical Art gehören dann auch Animationsfilme. Auto-Technik wird immer komplizierter. Das Innenleben der Motoren, von Differentialen und Übersetzungsgetrieben wird zunehmend elektronisch bestimmt, die Mechanik ist nur noch Mittel zum Zweck der Fortbewegung. Selbst die Konstrukteure haben mitunter Schwierigkeiten mit der Erklärung von Funktionen. Sie wissen nur noch, dass es funktioniert, aber nicht mehr warum.

Schäfers Arbeitswelt hatte sich damit radikal geändert. Eine Veränderung, die er zwar akzeptiert, aber nicht wirklich lieben gelernt hat. "Die digitale Welt frisst uns auf", sagt er mit einem Hauch von Resignation, die beim Blick auf die schimmernden Kunstwerke aus der Vergangenheit nicht unerwartet auftritt. "Ich verweigere mich, soweit es irgendwie geht", sagt Schäfer und holt einen weiteren Stapel seiner Illustrationen aus den schier unerschöpflichen Schubladen. Ein Rest von Begeisterung ist geblieben.

BMW Technik. Das Innenleben der Fahrzeuge in dreidimensionalen Illustrationen. Von Lars Döhmann und Norbert Schäfer. GeraMond Verlag. 190 Seiten, 250 Abbildungen, 49,95 Euro.

Porsche Insight. Die technischen Illustrationen seit 1975. Von Lars Döhmann und Norbert Schäfer. GeraMond Verlag, 190 Seiten, 200 Abbildungen, 78 Euro.

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