Thomas Struth, 1954 in Geldern geboren, portraitiert nur Menschen, die er gut kennt: Einzelpersonen, Paare, Familien. Er photographiert sie bei Tageslicht und mit einer unhandlichen, schweren Plattenkamera auf Stativ und mit langen Belichtungszeiten - ein aufwendiges Verfahren, das Konzentration erfordert, das Zeit läßt zur Selbstfindung und zur gemeinsamen Bildfindung, das Befangenheiten löst und die Sensibilität steigert. Neben einer repräsentativen Auswahl seiner photographischen Portraits enthält dieser Band, der anläßlich der Verleihung des internationalen Photopreises -Spectrum- der Stiftung Niedersachsen an Thomas Struth erscheint und eine Ausstellung im Sprengel Museum Hannover begleitet, auch Struths Portraitarbeit für die Documenta IX und Stills aus seiner neuen Folge von -Videoportraits-, in denen er seine Modelle eine Stunde lang in die Videokamera blicken läßt.