Der Comiczeichner Simon Muchat steckt in einer Schaffenskrise. Ihm ist jede Inspiration abhanden gekommen, und langsam aber sicher treibt er seine Freundin Claire mit seiner Lethargie zur Verzweiflung - bis eines Tages eine Einladung ins Haus flattert: eine Cousine in Portugal heiratet. Das Land seiner Vorfahren, das er seit Kindertagen nicht mehr besucht hat, rührt ihn eigentümlich an, hier entdeckt er einen Lebensstil, der ihn fasziniert, und die Quelle neuer Lebenslust.In warmen Aquarellfarben und mit impulsivem Strich zeichnet Cyril Pedrosa die Geschichte einer Selbstfindung durch die Wiederentdeckung der Kindheit.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Cyril Pedrosa erzählt in seiner neuen Graphic Novel die Geschichte der Familie Mucha(t) - und irgendwie auch seine eigene, weiß Rezensentin Britta Schwem. Abel und sein Bruder Manuel fliehen in den dreißiger Jahren vor der Diktatur in Portugal und versuchen in Frankreich einen Neuanfang. Während Manuel nach dem Tod des Vaters nach Portugal zurückkehre, bleibe Abel und werde französischer Staatsbürger, was ihm "neben Wohlstand auch ein 't' am Namensende" einbringe: aus Mucha wird Muchat. Die Migration werde aus der Perspektive des Enkels Simon erzählt, der sie mithilfe alter Bilder und Briefe rekonstruiere. "Aufarbeitung von Schicksal und Trennung" nennt die Rezensentin "Portugal". Es gehe Pedrosa darin um das Grundgefühl jeder Migrantenfamilie: "die Unruhe schürende Mischung aus Liebe und Scham". Am spannendsten findet Schwem die Geschichte von Pedrosas Alter Ego Simon, der in der Graphic Novel selbst die Federführung übernehme, Skizzen zu Collagen zusammenfüge und damit auch Pedrosas eigene Arbeitsweise illustriere.
© Perlentaucher Medien GmbH
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