Lindanathi und seine Freunde, die direkte und tiefsinnigeCissie, und der meist zugedröhnte Ruan, lebenzusammen in einer Wohngemeinschaft in Kapstadt. Sieschlagen sich durchs Leben mit Hilfsarbeiten unddurch den Verkauf von antiretroviralen Medikamenten,bevor diese in Südafrika landesweit und ohneAuflagen für alle erhältlich gemacht wurden. Lindanathijobbt in einer Videothek. Er ist HIV positiv, erschnüffelt, zieht Kokain und raucht alles, was erbekommen kann. Sein Trauma ist der Tod seinesjüngeren Bruders, fü den er sich seit 10 Jahren verantwortlichhält. Die drei Freunde streifen durch die Stadt,hängen herum, sind Party-Hopper und nehmen dabeidie immer weiter fortschreitende materielle Ungleichheitin ihrer Stadt wahr. So entsteht ein eindrücklichesBild von Kapstadt, wo ehemalige Sklaven-Verliese zuBoutique-Hotels und Imbissbuden werden. Einmysteriöser Käufer macht ihnen plötzlich das Angebot,ihre gesamten Medikamentenvorräte aufzukaufen. Esist nicht klar, ob es sich dabei um eine Polizeifalle oderdas Angebot eines Drogen-Syndikats handelt, um dieAmateur-Dealer vom Markt zu nehmen. Sie treffeneinen maskierten Mann, der mit seinem Geld undseinen Versprechungen verschwindet.Jugend heißt Warten, die Zeit Totschlagen, sichAusprobieren. Aber keiner sagt einem, auf oder fürwas, denn all die vollmundigen politischen Ankündigungen gelten nur für Erwachsene.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Jonathan Fischer lernt mit Masande Ntshangas Roman das Kapstadt des Jahres 2003 kennen, als dort Aids noch von offizieller Seite geleugnet wurde. Das zerstörerische Leben der Protagonisten zwischen Klebstoffschnüffelei und Künstlerpartys, Initiationsriten und Post-Apartheid scheint der Autor Fischer zufolge als "wohlbekannten Existenzialismus" zu schildern. So weit ist Südafrika also nicht entfernt von London oder Berlin, stellt Fischer fest. Urkomisch findet Fischer den Mix aus Nietzsche und Folklore, mit dem der Autor die Atmosphäre gestaltet. Der lakonische Sound gefällt ihm, ebenso die "zwischenmenschlichen Subtilitäten" im Text und die zwischen gesellschaftlichen Ebenen switchenden Figuren. Zum Schluss lasse der Autor den Plot geschickt entgleisen, erklärt Fischer.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Manche Bücher ziehen einen sacht in ihren Bann, andere springen einen an wie Raubtiere. Dem jungen Südafrikaner Masande Ntshanga gelingt das in seinem Erstlingswerk quasi aus dem Stand.« Irene Binal, Neue Zürcher Zeitung »Der Roman "positiv" taucht ein in eine philosophische bis urkomische Blase aus Kleberdunst, Nietzsche, afrikanischer Folklore und Verzweiflungslyrik.« Jonathan Fischer, Süddeutsche Zeitung »Ein eindrucksvolles Bild vom heutigen Südafrika.« ekz Bibliotheksservice »Wirklichkeitsnah und gewagt, bietet Ntshangas Debut-Roman ein freches Portrait des aktuellen Sudafrika. Der Roman ist anspruchsvoll und augenöffnend.« Publishers Weekly »Ein starker zeitgenössischer Roman von einer aufregenden neuen Stimme in Südafrika.« Goodreads