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Edward W. Said hat die These vertreten, es sei gerade die Literatur, die den Kolonialismus als selbstverständlichen und im emphatischen Sinne gar nicht wegzudenkenden Bestandteil des Bildes von der Welt zumindest im 19. Jahrhundert inszeniert habe. Er hat Methoden entwickelt für eine Lektüre gegen den äußeren Schein, die den Schleier hebt und darunter sichtbar macht, daß die Literatur nicht nur integraler Bestandteil der auch kulturellen Idee 'Kolonialismus' war, sondern genauso auch die Mechanismen darstellt, mit denen das koloniale System funktionierte. Die angloamerikanische Theorie des…mehr

Produktbeschreibung
Edward W. Said hat die These vertreten, es sei gerade die Literatur, die den Kolonialismus als selbstverständlichen und im emphatischen Sinne gar nicht wegzudenkenden Bestandteil des Bildes von der Welt zumindest im 19. Jahrhundert inszeniert habe. Er hat Methoden entwickelt für eine Lektüre gegen den äußeren Schein, die den Schleier hebt und darunter sichtbar macht, daß die Literatur nicht nur integraler Bestandteil der auch kulturellen Idee 'Kolonialismus' war, sondern genauso auch die Mechanismen darstellt, mit denen das koloniale System funktionierte. Die angloamerikanische Theorie des Postkolonialismus hat die wesentlichen Impulse dafür gegeben, daß es nun auch in der deutschen Forschung möglich ist, mit diesem Ansatz Texte des Kanons neu zu lesen, fast vergessene Texte neu zu positionieren und scheinbar marginale Texte kanonischer Autoren neu wahrzunehmen und zu bewerten.

Inhalt:
Axel Dunker: Einleitung
Herbert Uerlings: Kolonialer Diskurs und Deutsche Literatur. Perspektiven und Probleme
Jochen Dubiel: Manifestationen des 'postkolonialen Blicks' in kultureller Hybridität
Hansjörg Bay: Germanistik und (Post-)Kolonialismus. Zur Diskussion um Kleists Verlobung in St. Domingo
John K. Noyes: Goethes Weg in die Kolonien. Bildung, Mobilität und das Recht auf den Kolonialismus in der Spätaufklärung
Uwe Schwagmeier: "Alle Künste, die Falkenauge in seinen besten Momenten geübt". Der 'Kolonialismus der Phantasie' und der Wunsch, Indianer zu werden: Theodor Fontane und James Fenimore Cooper
Axel Dunker: "Gehe aus dem Kasten". Modell einer postkolonialen Lektüre kanonischer deutschsprachiger Texte des 19. Jahrhunderts am Beispiel von Wilhelm Raabes Roman Stopfkuchen
Dirk Göttsche: Kolonialismus und Interkulturalität in Peter Altenbergs Ashantee-Skizzen
Wolfgang Struck: "Ein renegatisches Machtabenteuer unter den Negern". Der phantasierte Kolonialismus der literarisches Moderne in Deutschland
Alexander Honold: Kafkas vergleichende Völkerkunde: Beim Bau der chinesischen Mauer
Paul Michael Lützeler: Erfahrung und postkolonialer Blick: Zu Romanen von Timm, Born und Grass
Monika Albrecht: Gegenwartsliteratur aus postkolonialer Sicht. Micheal Krüger: Himmelfarb und Jeannette Lander: Jahrhundert der Herren
Judith Ryan: Kolonialismus in W. G. Sebalds Roman Austerlitz
Zu den AutorInnen
Autorenporträt
Axel Dunker, Dr. phil. habil., ist Hochschuldozent an der Universität Mainz.