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Erscheint vorauss. 27. Dezember 2024
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Fragen des Kulturtransfers und insbesondere des ideologischen Einflusses auf Übersetzungen bilden das Untersuchungsfeld des vorliegenden Buches. Es widmet sich der Rezeption afrikanischer Literaturen während und in der Folge des Kalten Krieges in Deutschland. Ausgehend von literatursoziologischen und postkolonialen Übersetzungstheorien und damit verbundenen analytischen Ansätzen geht der Autor anhand von Rezeptionsprozessen und Übersetzungen den konkreten Strategien der Rekontextualisierung von postkolonialen afrikanischen Literaturen nach. Dabei werden auch die unterschiedlichen…mehr

Produktbeschreibung
Fragen des Kulturtransfers und insbesondere des ideologischen Einflusses auf Übersetzungen bilden das Untersuchungsfeld des vorliegenden Buches. Es widmet sich der Rezeption afrikanischer Literaturen während und in der Folge des Kalten Krieges in Deutschland. Ausgehend von literatursoziologischen und postkolonialen Übersetzungstheorien und damit verbundenen analytischen Ansätzen geht der Autor anhand von Rezeptionsprozessen und Übersetzungen den konkreten Strategien der Rekontextualisierung von postkolonialen afrikanischen Literaturen nach. Dabei werden auch die unterschiedlichen sozialhistorischen und -politischen Faktoren in der BRD und DDR sowie nach der Wiedervereinigung betrachtet. Diese kontextualisierte Untersuchung der Literaturrezeption erfolgt anhand der Werke vieler afrikanischer Autoren, insbesondere des Kameruners Ferdinand Oyono, des Kenianers Ng g Wa Thiong'o, des Nigerianers Chinua Achebe und des Ivorers Ahmadou Kourouma.

Die Analyse zeigt, dass das Idealbild vom ideologiefreien Kulturtransfer der Realität nicht standhält, da die Übersetzung, sei es bei der Auswahl der zu übersetzenden Texte oder auch bei den Übersetzungsstrategien der ausnahmslos europäischen Übersetzer, sich als ein gesellschaftsbezogenes und ideologisch geprägtes Konstrukt herausstellt. Die für das Übersetzen oft postulierte interkulturelle Kommunikation und internationale Partnerschaft weist demnach ein bedeutendes asymmetrisches Machtverhältnis zwischen Zivilisationen auf, dessen Ursache nicht sprachlicher, literarischer oder künstlerischer, sondern eher geopolitischer Natur ist.
Autorenporträt
Nach dem Abschluss seiner Masterarbeit mit dem Schwerpunkt Literaturübersetzung sowie seiner Staatsprüfung für das Lehramt an der Universität Jaunde I hat Hypolite Kembeu mehrere Jahre an verschiedenen Gymnasien in Kamerun als Lehrer für Französisch und Deutsch als Fremdsprache gearbeitet. Von 2019 bis 2023 hat er als Forschungsstipendiat des DAAD an seiner Dissertation im Fachgebiet der literarischen Übersetzung am Institut für Romanistik der Heinrich-¿Heine-Universität Düsseldorf gearbeitet. Seit Mai 2022 lebt er in Alberta, Kanada, und ist Lehrer und selbstständiger Übersetzer.