Boualem Sansal gehört zu den wenigen Intellektuellen Algeriens, die noch in der Heimat leben und dort unerschrocken Kritik an den im Land herrschenden politischen, kulturellen und sozialen Verhältnissen üben. In seinem 2006 in Frankreich erschienenen offenen Brief appelliert Boualem Sansal an den Dialog. Diese Einladung zum Gespräch richtet sich jedoch keineswegs nur an die Landsleute in der Heimat und die vielen in der Emigration lebenden Algerier. Sansal hält mit seiner nüchternen, messerscharfen Analyse der Verhältnisse einmal mehr auch den Bürgern der westlichen Welt den Spiegel vor. So ist sein offener Brief eine Aufforderung an alle aufgekärten Weltbürger, öffentlich für Freiheit und Menschlichkeit und gegen Verblendung und Indoktrinierung durch politische Systeme und Kasten einzutreten.
"Der Autor von 'Postlagernd: Algier' weiß, dass es nicht leicht ist, die Hoffnung zurückzugewinnen. Das ist auch gar nicht das Ziel des brillant geschriebenen Bändchens - einer Streitschrift ganz im Stile der großen französischen Essays. Sansals in Frankreich erschienenes Buch, das in Algerien, wenn überhaupt, nur unter der Ladentheke zu finden ist, will in einem ersten Schritt das Schweigen brechen." Reiner Wandler, die tageszeitung