Produktökobilanzen sind sehr datenintensiv und daher teuer und langwierig. Die Aufwandsminimierung in der Datensammlung steht deshalb im Fokus der Methodenentwicklung. In der Bilanzierungspraxis wird eine lineare Extrapolation von Prozessflüssen bzw. Teilbilanzergebnissen durchgeführt, um vorhandene Ökobilanzergebnisse für neue Berechnungen zu nutzen. Diese Vorgehensweise führt jedoch zu fehlerhaften Ergebnissen, wenn bestimmte Rahmenbedingungen missachtet werden. In der vorliegenden Arbeit untersucht die Autorin Dr. Karin Gerner die Rahmenbedingungen, die eine Extrapolation von Daten auf ganze Produkte und Produktsysteme ermöglichen. Sie definiert eine ökobilanzielle Ähnlichkeit von Produkten und zeigt deren Grenzen auf. Mit Hilfe einer strukturierten Vorgehensweise extrapoliert sie von der Ökobilanz eines bekannten Produktes auf die Bilanzergebnisse ökobilanziell ähnlicher Produkte. Die Anwendbarkeit der entwickelten Vorgehensweise wird an Beispiel einer Wasserflasche dargestellt. Es wird sowohl auf ein reales Produkt (einen Trinkwasserbehälter) extrapoliert, als auch auf eine Serie fiktiver Produkte. Das Buch richtet sich an Umweltwissenschaftler und Ökobilanzierer.