Freeriding macht jede Menge Spaß, bringt aber auch die große Gefahr von Lawinenunglücken mit sich. Dieses Buch motiviert junge Freerider, egal ob Snowboarder, Freeskier oder Telemarker, sich mit der Lawinengefahr auseinanderzusetzen.
Das Herzstück dieses modernen Lawinen-Ausbildungsbuches bildet das eigenverantwortliche Risiko-Management auf der Basis der 3 x 3-Filter- und der Reduktionsmethode, die der Schweizer Lawinenexperten Werner Munter entwickelt hat. Sie ermöglicht allen Freeridern, ihr Risiko einzuschätzen - ohne dabei auf den "Fun" beim Tiefschneefahren verzichten zu müssen. Und dem Autorenteam ist es gelungen, das (lebens-)notwendige Wissen verständlich, praxisbezogen und unkompliziert, mit vielen Grafiken und Fotos, darzustellen!
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Das Herzstück dieses modernen Lawinen-Ausbildungsbuches bildet das eigenverantwortliche Risiko-Management auf der Basis der 3 x 3-Filter- und der Reduktionsmethode, die der Schweizer Lawinenexperten Werner Munter entwickelt hat. Sie ermöglicht allen Freeridern, ihr Risiko einzuschätzen - ohne dabei auf den "Fun" beim Tiefschneefahren verzichten zu müssen. Und dem Autorenteam ist es gelungen, das (lebens-)notwendige Wissen verständlich, praxisbezogen und unkompliziert, mit vielen Grafiken und Fotos, darzustellen!
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.01.2010NEUE REISEBÜCHER
Für die Tasche Leider, muss man sagen, hat in einem Winter wie diesem ein Buch mit dem Titel "Powderguide - Lawinen: Risiko-Check für Freerider" besonders große Relevanz. Bislang wurden in den Alpen bereits rund fünfzig Menschen verschüttet, und in der Schweiz und in Südtirol ereigneten sich zwei der schwersten Lawinenunglücke der letzten Jahre. Im Berner Oberland haben die Schneemassen einen Tourengeher verschüttet. Er konnte geborgen werden. Doch dann ging eine zweite Lawine ab und vergrub zwölf Menschen, darunter auch einen Arzt, der per Hubschrauber eingeflogen worden war, um dem einen Verschütteten zu helfen. Insgesamt starben sieben Menschen.
Im Gegensatz zu dieser tückischen zweiten Lawine werden rund 95 Prozent aller Lawinen von Skifahrern und Snowboardern selbst ausgelöst. Und genau deshalb umschreiben die "Powderguide"-Autoren Holger Feist und Tobias Kurzeder ihre Devise mit den Worten "Denken statt Schaufeln" - und erklären, wie Wintersportler abseits der Pisten mit "eigenverantwortlichem Risikomanagement" die Wahrscheinlichkeit, in eine Lawine zu geraten, mit überlegten Handlungen reduzieren können. Sie kommen zu der Schlussfolgerung, dass sich Tiefschneefahren (so sagte man früher einmal zu Freeriden) und Sicherheit nicht ausschließen müssen. Es gelte nur, konsequent einige Grundregeln zu beachten: Zum Beispiel sollte man niemals alleine, ohne sogenannte LVS-Ausrüstung (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät) und ab Warnstufe vier (die Gefahrenstufen reichen je von eins bis sechs) abseits der Pisten in den Tiefschnee fahren. Mithilfe von imposanten Bildern (wie etwa einer sechs Meter hohen Lawinenabrisskante im indischen Kaschmir) und anschaulichen Grafiken erläutern Feist und Kurzeder das kleine Einmaleins der Lawinenkunde.
Dazu gehört, wie wichtig die Ausrüstung ist und dass sie sich in den letzten Jahren gemeinsam mit dem Freeride-Trend stark entwickelt und verbessert hat. Als Standard gelten der Lawinenpiepser, die Sonde und die Klappschaufel, mittlerweile gibt es aber auch spezielle Rucksäcke mit integrierter Luftversorgung und Airbag. Man lernt von den Autoren aber auch, wie wichtig die Einschätzung der Hangneigung ist (69 Prozent aller Unfälle ereignen sich an über 36 Grad steilen Hängen) und wie entscheidend die Kenntnis des Schneedeckenaufbaus sein kann: In den Dolomiten, wo sich im Dezember das zweite tragische Lawinenunglück dieser Saison ereignete, war eine Menge vom Wind lose verteilter Neuschnee auf eine alte Schneedecke gefallen. Ein "instabiler Schneedeckenaufbau", wie im "Powderguide" zu erfahren ist, hat dann die Lawine ausgelöst, die sechs Menschen das Leben kostete.
Weil ein Lawinenunfall aber - das ist auch den Autoren dieses Präventionsbuches klar - "trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nie ganz ausgeschlossen werden" kann, beschreiben die beiden auch, wie man sich nach einer Lawine und auch als Betroffener zu verhalten hat. Diese Passagen lesen sich so beängstigend, dass man die vorangegangenen Kapitel am liebsten gleich auswendig lernen möchte: "In einer Lawine wird man - in einer gigantischen walzenden und schiebenden Masse - herumgeschleudert. Versuche dennoch, durch Kämpfen mittels Rückenschwimmbewegungen an der Schneeoberfläche zu bleiben."
asl
Tobias Kurzeder/Holger Feist: "Powderguide - Lawinen: Risiko-Check für Freerider". Tyrolia-Verlag, 208 Seiten, 19,95 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für die Tasche Leider, muss man sagen, hat in einem Winter wie diesem ein Buch mit dem Titel "Powderguide - Lawinen: Risiko-Check für Freerider" besonders große Relevanz. Bislang wurden in den Alpen bereits rund fünfzig Menschen verschüttet, und in der Schweiz und in Südtirol ereigneten sich zwei der schwersten Lawinenunglücke der letzten Jahre. Im Berner Oberland haben die Schneemassen einen Tourengeher verschüttet. Er konnte geborgen werden. Doch dann ging eine zweite Lawine ab und vergrub zwölf Menschen, darunter auch einen Arzt, der per Hubschrauber eingeflogen worden war, um dem einen Verschütteten zu helfen. Insgesamt starben sieben Menschen.
Im Gegensatz zu dieser tückischen zweiten Lawine werden rund 95 Prozent aller Lawinen von Skifahrern und Snowboardern selbst ausgelöst. Und genau deshalb umschreiben die "Powderguide"-Autoren Holger Feist und Tobias Kurzeder ihre Devise mit den Worten "Denken statt Schaufeln" - und erklären, wie Wintersportler abseits der Pisten mit "eigenverantwortlichem Risikomanagement" die Wahrscheinlichkeit, in eine Lawine zu geraten, mit überlegten Handlungen reduzieren können. Sie kommen zu der Schlussfolgerung, dass sich Tiefschneefahren (so sagte man früher einmal zu Freeriden) und Sicherheit nicht ausschließen müssen. Es gelte nur, konsequent einige Grundregeln zu beachten: Zum Beispiel sollte man niemals alleine, ohne sogenannte LVS-Ausrüstung (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät) und ab Warnstufe vier (die Gefahrenstufen reichen je von eins bis sechs) abseits der Pisten in den Tiefschnee fahren. Mithilfe von imposanten Bildern (wie etwa einer sechs Meter hohen Lawinenabrisskante im indischen Kaschmir) und anschaulichen Grafiken erläutern Feist und Kurzeder das kleine Einmaleins der Lawinenkunde.
Dazu gehört, wie wichtig die Ausrüstung ist und dass sie sich in den letzten Jahren gemeinsam mit dem Freeride-Trend stark entwickelt und verbessert hat. Als Standard gelten der Lawinenpiepser, die Sonde und die Klappschaufel, mittlerweile gibt es aber auch spezielle Rucksäcke mit integrierter Luftversorgung und Airbag. Man lernt von den Autoren aber auch, wie wichtig die Einschätzung der Hangneigung ist (69 Prozent aller Unfälle ereignen sich an über 36 Grad steilen Hängen) und wie entscheidend die Kenntnis des Schneedeckenaufbaus sein kann: In den Dolomiten, wo sich im Dezember das zweite tragische Lawinenunglück dieser Saison ereignete, war eine Menge vom Wind lose verteilter Neuschnee auf eine alte Schneedecke gefallen. Ein "instabiler Schneedeckenaufbau", wie im "Powderguide" zu erfahren ist, hat dann die Lawine ausgelöst, die sechs Menschen das Leben kostete.
Weil ein Lawinenunfall aber - das ist auch den Autoren dieses Präventionsbuches klar - "trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nie ganz ausgeschlossen werden" kann, beschreiben die beiden auch, wie man sich nach einer Lawine und auch als Betroffener zu verhalten hat. Diese Passagen lesen sich so beängstigend, dass man die vorangegangenen Kapitel am liebsten gleich auswendig lernen möchte: "In einer Lawine wird man - in einer gigantischen walzenden und schiebenden Masse - herumgeschleudert. Versuche dennoch, durch Kämpfen mittels Rückenschwimmbewegungen an der Schneeoberfläche zu bleiben."
asl
Tobias Kurzeder/Holger Feist: "Powderguide - Lawinen: Risiko-Check für Freerider". Tyrolia-Verlag, 208 Seiten, 19,95 Euro
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