Wie wurde Arabella Kiesbauer zu einer der bekanntesten TV-Moderatorinnen Deutschlands? Wie fand Sabrina Setlur heraus, dass sie Sängerin werden wollte? Wie schaffte Tennisspielerin Barbara Schett den Sprung unter die Top 10 der Weltrangliste? Was tat Elke Schöppl, um zur erfolgreichsten Fondsmanagerin Österreichs zu avancieren? All diese Frauen haben eines gemeinsam: Sie haben an ihre Träume geglaubt und sie Schritt für Schritt verwirklicht. In unterhaltsamen Porträts wird beschrieben, wie erfolgreiche, junge Frauen starkes Selbstbewusstsein entwickelt und ihren persönlichen Weg gefunden haben. Die Botschaft, die sie miteinander verbindet: Jeder soll sich selbst und seine Wünsche ernst nehmen. Gleichzeitig machen die Interviews deutlich, dass jede erfolgreiche Laufbahn zwischendurch auch von Zweifeln begleitet wird und viel Einsatz und Disziplin verlangt. "Powergirls" ist ein Buch für alle Mädchen, die ihr Leben gern in die Hand nehmen möchten, aber noch nicht genau wissen, wie.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Drei Bücher zum Thema "Mädchen, Girl und Girlies" bespricht Gabriele von Glasenapp1) Karin Bock: "Powergirls"
In vierzehn Porträts junger erfolgreicher Frauen, so die Rezensentin, könnten die Leserinnen erfahren, wie "ihre Idole" es geschafft haben. Von Sabrina Setlur bis Arabella Kiesbauer würden also die Karrieren "aufgerollt". Abschließend gebe es "dreizehn Tipps zum Erfolg", die von der Rezensentin allerdings als "nicht immer ganz realitätsnah" beurteilt werden.
2) Wiebke von Thadden: "Eine Tochter ist kein Sohn"
Diese "Geschichte der Mädchen", von der Antike bis ins 19. Jahrhundert, hat Glasenapp ganz gut gefallen, zumal sie hier zum ersten Mal erzählt werde. Auf knappem Raum seien sowohl historische Kontexte veranschaulicht, wie auch die "Hintergründe für die traditionelle Zweitklassigkeit von Mädchen" dargestellt. Zum guten Eindruck beigetragen haben wohl auch die "leider zu wenigen" Illustrationen von Mädchen "vergangener Zeiten". Lediglich die erzählerische Form "als Dialog zwischen einer Großmutter und ihrer Enkelin" fand die Rezensentin "betulich" und "unzeitgemäß belehrend".
3) Marie-Therese Schins (Hrsg.): "Mädchen sind stärker"
Glasenapp ist froh, dass der Titel dieser Anthologie nicht von allen "Beiträgerinnen" beim Wort genommen wurde. Und in der Qualität der Erzählungen sieht sie oft "Glanz und Elend" dicht beieinander liegen. Meist gehe es um "die Widersprüche im Leben von Mädchen in unterschiedlichen Lebensstufen und Epochen" - also um ein weites Feld, das die Rezensentin mit leichtem Gähnen durchstreift. Sie lebt erst auf, als sie in die Gefilde der Liebe kommt und einige Entdeckungen macht. Etwa die Erzählung "Prinz Eisenherz oder Einige Monate im Leben von Anika M.".
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In vierzehn Porträts junger erfolgreicher Frauen, so die Rezensentin, könnten die Leserinnen erfahren, wie "ihre Idole" es geschafft haben. Von Sabrina Setlur bis Arabella Kiesbauer würden also die Karrieren "aufgerollt". Abschließend gebe es "dreizehn Tipps zum Erfolg", die von der Rezensentin allerdings als "nicht immer ganz realitätsnah" beurteilt werden.
2) Wiebke von Thadden: "Eine Tochter ist kein Sohn"
Diese "Geschichte der Mädchen", von der Antike bis ins 19. Jahrhundert, hat Glasenapp ganz gut gefallen, zumal sie hier zum ersten Mal erzählt werde. Auf knappem Raum seien sowohl historische Kontexte veranschaulicht, wie auch die "Hintergründe für die traditionelle Zweitklassigkeit von Mädchen" dargestellt. Zum guten Eindruck beigetragen haben wohl auch die "leider zu wenigen" Illustrationen von Mädchen "vergangener Zeiten". Lediglich die erzählerische Form "als Dialog zwischen einer Großmutter und ihrer Enkelin" fand die Rezensentin "betulich" und "unzeitgemäß belehrend".
3) Marie-Therese Schins (Hrsg.): "Mädchen sind stärker"
Glasenapp ist froh, dass der Titel dieser Anthologie nicht von allen "Beiträgerinnen" beim Wort genommen wurde. Und in der Qualität der Erzählungen sieht sie oft "Glanz und Elend" dicht beieinander liegen. Meist gehe es um "die Widersprüche im Leben von Mädchen in unterschiedlichen Lebensstufen und Epochen" - also um ein weites Feld, das die Rezensentin mit leichtem Gähnen durchstreift. Sie lebt erst auf, als sie in die Gefilde der Liebe kommt und einige Entdeckungen macht. Etwa die Erzählung "Prinz Eisenherz oder Einige Monate im Leben von Anika M.".
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.02.2001Ich bin so froh, daß ich ein Mädchen bin
Können Girlies frauenbewegt werden? Drei Versuche in Jugendbüchern
Die Girlies von heute suchen nicht mehr nach dem Traumprinzen. So wollen es uns einige Neuerscheinungen zum Thema Mädchen, Girls und Girlies weismachen. Wichtiger als das Happy-End mit dem Richtigen sind den Mädchen hingegen Selbstvertrauen und die eigene Karriere. Das behauptet jedenfalls Karin Bock. In ihrem Buch "Powergirls. Vierzehn Erfolgsstorys" können die Leserinnen erfahren, wie ihre Idole aus dem Fernsehen, aus der Wirtschaft, dem Sport und dem Showgeschäft es geschafft haben, so weit nach oben zu kommen. In knappen Porträts werden die Karrieren erfolgreicher junger Frauen von Sabrina Setlur bis Arabella Kiesbauer aufgerollt. Die abschließenden dreizehn "Tips zum Erfolg" suggerieren, nicht immer ganz realitätsnah, verschiedene Möglichkeiten, es den Vorbildern gleichzutun.
Eine echte Innovation will Wiebke von Thadden mit ihrem Buch "Eine Tochter ist kein Sohn" leisten. Erstmals wird hier - in Anlehnung an die zahlreichen Werke, die sich mit Frauengeschichte beschäftigen - die Geschichte der Mädchen erzählt, von der Antike bis ins neunzehnte Jahrhundert. Ein gewaltiges Unterfangen, denn es gilt, auf knappem Raum sowohl die historischen Kontexte zu veranschaulichen als auch die Hintergründe für die traditionelle "Zweitklassigkeit" von Mädchen einer heutigen Leserin zu erklären. Diese Spannung zwischen historischer Darstellung und Widerlegung einer uralten Vorurteilsgeschichte hat die Verfasserin gut in den Griff bekommen, wozu auch die - leider zu wenigen - schönen Illustrationen von Mädchen vergangener Zeiten beitragen. Weniger überzeugend ist daneben die erzählerische Form als Dialog zwischen einer Großmutter und ihrer Enkelin. Auf diese Weise erhält das Werk nicht nur einen unzeitgemäß belehrenden, sondern über weite Strecken auch sehr betulichen Charakter. Daß diese Art der Geschichtsdarstellung einer Vierzehnjährigen gefällt, muß bezweifelt werden.
Auch in der von Marie-Thérèse Schins herausgegebenen Anthologie "Mädchen sind stärker" liegen, was die Qualität der einzelnen Erzählungen angeht, Glanz und Elend sehr nahe beieinander. Glücklicherweise ist der Titel nicht von allen Beiträgerinnen allzu wörtlich genommen worden. Meist geht es um die Widersprüche im Leben von Mädchen unterschiedlichster Altersstufen und Epochen. So rücken die Erzählungen auch den Alltag der Leserin in den Mittelpunkt: Auseinandersetzungen mit den Eltern, das Verzweifeln an sich selbst, Konflikte mit Geschwistern und nicht zuletzt natürlich die Liebe. Gerade zu diesem Thema sind hier einige Entdeckungen machen, etwa in der Erzählung von Doris Meißner-Johannknecht "Prinz Eisenherz oder Einige Monate im Leben von Anika M.".
Das Liebesleben dreizehnjähriger Mädchen kann viele Varianten haben - die Objekte der Begierde wechseln von Popstars über Klassenkameraden bis hin zu ganz kleinen Prinzen. Daß diese Beziehungen mitunter auch offen regressive Züge tragen, zeugt durchaus von einem neuen Selbstwertgefühl dieser Mädchen, die hier stark und schwach zugleich sein dürfen.
GABRIELE VON GLASENAPP.
Karin Bock: "Powergirls. Vierzehn Erfolgsstorys". Ueberreuter Verlag, Wien 2000. 128 S., br., 19,80 DM. Ab 12 J.
Wiebke von Thadden: "Eine Tochter ist kein Sohn". Die Geschichte der Mädchen. Beltz & Gelberg, Weinheim 2000. 192 S., geb., 29,80 DM. Ab 12 J.
Marie-Thérèse Schins (Hrsg.): "Mädchen sind stärker". C. Bertelsmann, München 2000. 190 S., br., 18,- DM. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Können Girlies frauenbewegt werden? Drei Versuche in Jugendbüchern
Die Girlies von heute suchen nicht mehr nach dem Traumprinzen. So wollen es uns einige Neuerscheinungen zum Thema Mädchen, Girls und Girlies weismachen. Wichtiger als das Happy-End mit dem Richtigen sind den Mädchen hingegen Selbstvertrauen und die eigene Karriere. Das behauptet jedenfalls Karin Bock. In ihrem Buch "Powergirls. Vierzehn Erfolgsstorys" können die Leserinnen erfahren, wie ihre Idole aus dem Fernsehen, aus der Wirtschaft, dem Sport und dem Showgeschäft es geschafft haben, so weit nach oben zu kommen. In knappen Porträts werden die Karrieren erfolgreicher junger Frauen von Sabrina Setlur bis Arabella Kiesbauer aufgerollt. Die abschließenden dreizehn "Tips zum Erfolg" suggerieren, nicht immer ganz realitätsnah, verschiedene Möglichkeiten, es den Vorbildern gleichzutun.
Eine echte Innovation will Wiebke von Thadden mit ihrem Buch "Eine Tochter ist kein Sohn" leisten. Erstmals wird hier - in Anlehnung an die zahlreichen Werke, die sich mit Frauengeschichte beschäftigen - die Geschichte der Mädchen erzählt, von der Antike bis ins neunzehnte Jahrhundert. Ein gewaltiges Unterfangen, denn es gilt, auf knappem Raum sowohl die historischen Kontexte zu veranschaulichen als auch die Hintergründe für die traditionelle "Zweitklassigkeit" von Mädchen einer heutigen Leserin zu erklären. Diese Spannung zwischen historischer Darstellung und Widerlegung einer uralten Vorurteilsgeschichte hat die Verfasserin gut in den Griff bekommen, wozu auch die - leider zu wenigen - schönen Illustrationen von Mädchen vergangener Zeiten beitragen. Weniger überzeugend ist daneben die erzählerische Form als Dialog zwischen einer Großmutter und ihrer Enkelin. Auf diese Weise erhält das Werk nicht nur einen unzeitgemäß belehrenden, sondern über weite Strecken auch sehr betulichen Charakter. Daß diese Art der Geschichtsdarstellung einer Vierzehnjährigen gefällt, muß bezweifelt werden.
Auch in der von Marie-Thérèse Schins herausgegebenen Anthologie "Mädchen sind stärker" liegen, was die Qualität der einzelnen Erzählungen angeht, Glanz und Elend sehr nahe beieinander. Glücklicherweise ist der Titel nicht von allen Beiträgerinnen allzu wörtlich genommen worden. Meist geht es um die Widersprüche im Leben von Mädchen unterschiedlichster Altersstufen und Epochen. So rücken die Erzählungen auch den Alltag der Leserin in den Mittelpunkt: Auseinandersetzungen mit den Eltern, das Verzweifeln an sich selbst, Konflikte mit Geschwistern und nicht zuletzt natürlich die Liebe. Gerade zu diesem Thema sind hier einige Entdeckungen machen, etwa in der Erzählung von Doris Meißner-Johannknecht "Prinz Eisenherz oder Einige Monate im Leben von Anika M.".
Das Liebesleben dreizehnjähriger Mädchen kann viele Varianten haben - die Objekte der Begierde wechseln von Popstars über Klassenkameraden bis hin zu ganz kleinen Prinzen. Daß diese Beziehungen mitunter auch offen regressive Züge tragen, zeugt durchaus von einem neuen Selbstwertgefühl dieser Mädchen, die hier stark und schwach zugleich sein dürfen.
GABRIELE VON GLASENAPP.
Karin Bock: "Powergirls. Vierzehn Erfolgsstorys". Ueberreuter Verlag, Wien 2000. 128 S., br., 19,80 DM. Ab 12 J.
Wiebke von Thadden: "Eine Tochter ist kein Sohn". Die Geschichte der Mädchen. Beltz & Gelberg, Weinheim 2000. 192 S., geb., 29,80 DM. Ab 12 J.
Marie-Thérèse Schins (Hrsg.): "Mädchen sind stärker". C. Bertelsmann, München 2000. 190 S., br., 18,- DM. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main