Die Präeklampsie ist eine schwangerschaftsspezifische Erkrankung der Mutter, die sekundär auf eine ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel auftretende Plazentadysfunktion zurückzuführen und spezifisch für die menschliche Trächtigkeit ist. Die für diese Plazentadysfunktion verantwortlichen Ursachen sind in der Tat sehr variabel, was die experimentelle Herangehensweise an diese Pathologie sehr komplex macht. Diese Plazentadysfunktion ist für die Freisetzung von Substanzen in den mütterlichen Kreislauf verantwortlich, die für eine endotheliale Dysfunktion verantwortlich sind, die durch eine Aktivierung der Endothelzellen und eine erhöhte Gefäßpermeabilität gekennzeichnet ist. Sie scheint eine zweistufige Krankheit mit einem Anfangsstadium des Plazentasyndroms zu sein, auf das das mütterliche Syndrom folgt. Das mütterliche Syndrom bei der Präeklampsie entspricht einem Zustand generalisierter endothelialer Dysfunktion, der auf einen Überschuss an zirkulierenden endotheltoxischen Faktoren zurückzuführen ist, die von der pathologischen Plazenta freigesetzt werden. Das Verständnis der Mechanismen, die zur plazentaren Ischämie bei der Präeklampsie führen, sollte uns Aufschluss über die Pathogenese der Präeklampsie geben.