Sowohl in aktivistischen Zusammenhängen als auch in Bewegungsforschung und Politikwissenschaft ist sie in aller Munde: präfigurative Politik. Es geht ihr um die Vorwegnahme befreiter sozialer Beziehungen in den Bewegungen innerhalb der - und gegen die - gegenwärtigen Herrschaftsverhältnisse. Was aber damit genau gemeint ist, welche Erwartungen damit verknüpft sind und welche Fallstricke in politischer Hinsicht drohen, ist alles andere als klar.Das INTRO gibt Einblicke in die begrifflichen und theoretischen Hintergründe des Konzepts und geht der Vorgeschichte des aktuellen Booms nach: von Gustav Landauer bis André Gorz, vom Roten Wien bis zur Occupy-Bewegung und der besetzten und selbstverwalteten Reinigungsmittelfabrik Vio.Me in Griechenland. Nicht zuletzt lotet Paul Sörensen aus, ob und in welcher Weise präfigurativ-politische Ansätze für die gegenwärtige linke Praxis von Nutzen sein können.