Der Mund ist ein einzigartiger Ort, da sich hier harte und weiche Gewebe in unmittelbarer Nähe befinden. Er ist ein wichtiger Eintrittspunkt für viele Krankheitserreger im Körper. Viele systemische Erkrankungen manifestieren sich in der Mundhöhle und im Mund und können frühe Anzeichen oder die einzigen Anzeichen eines Krankheitsprozesses an einer anderen Stelle aufweisen. Parodontitis wird mit einer Reihe von systemischen Erkrankungen in Verbindung gebracht, wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Knochenerkrankungen, Nierenerkrankungen und Arzneimittelallergien. Parodontalerkrankungen können die Morbidität und Mortalität systemischer Erkrankungen beeinflussen und sind ein Forschungsthema von großem aktuellem Interesse. Ein hoher Prozentsatz der Zahnarztpatienten leidet an Erkrankungen, die die therapeutischen Entscheidungen des Arztes beeinflussen könnten. Dies kann bei Parodontalpatienten, bei denen systemische Erkrankungen offenbar häufiger auftreten als bei Patienten ohne Parodontalerkrankung, von noch größerer Bedeutung sein. Die Identifizierung aller früheren und gegenwärtigen medizinisch beeinträchtigenden Faktoren bei Parodontalpatienten ist für ihr allgemeines Wohlbefinden sowie für ihre Mundgesundheitsversorgung von entscheidender Bedeutung. Ein Zahnarzt kann daher häufig solchen Erkrankungen ausgesetzt sein und eine Schlüsselrolle im diagnostischen Verfahren spielen.