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1. 1 Sozialarbeit zwischen Einzelfall und Gesellschaftspolitik Wenn Einzelne oder Gruppen von sozialer Aussonderung betroffen oder be 1 droht sind, fiihlen sich Sozialarbeit und Sozialpadagogik zur Intervention auf gerufen. Herkommlicher Ansatzpunkt ist dabei das betroffene Individuum, und zwar unabhangig davon, ob nun personliche Schuld, psychische Defizite, physi sche Defekte oder "Vorurteile" der Umwelt fiir seine Misere verantwortlich ge macht werden. Auch wenn unter veranderter, namlich system- und interaktionsbezogener sozialwissenschaftlicher Perspektive die Aussonderungsprozesse in den…mehr

Produktbeschreibung
1. 1 Sozialarbeit zwischen Einzelfall und Gesellschaftspolitik Wenn Einzelne oder Gruppen von sozialer Aussonderung betroffen oder be 1 droht sind, fiihlen sich Sozialarbeit und Sozialpadagogik zur Intervention auf gerufen. Herkommlicher Ansatzpunkt ist dabei das betroffene Individuum, und zwar unabhangig davon, ob nun personliche Schuld, psychische Defizite, physi sche Defekte oder "Vorurteile" der Umwelt fiir seine Misere verantwortlich ge macht werden. Auch wenn unter veranderter, namlich system- und interaktionsbezogener sozialwissenschaftlicher Perspektive die Aussonderungsprozesse in den Mittel punkt des sozialpadagogischen Interesses riicken, bleibt stets, wenn auch nicht mehr unbedingt das Individuum, so doch der Einzelfall Gegenstand der Inter vention: Adressat sozialpadagogischen Handelns ist dann nicht mehr nur der Betroffene, sondern zugleich jene (je konkrete) Majoritat, in die er (re)inte griert werden SOll2. Es miissen nun die Gefahrdungsbedingungen des einzelnen Klienten geklart werden, erweitert vielleicht auf die Familie oder etwa die "gang", auf die Nachbarschaft oder aufs Gemeinwesen. Wie verlauft hier der Vorgang der Dissoziierung? Wer ist an ihm - abgesehen yom Klienten - betei ligt? Wer reprasentiert hier die normtragende Majoritat? Inwiefern und inwie weit bilden Verhaltensweisen und Eigenschaften des Klienten den Stein des An staBes? Was kann getan werden, urn diesen Stein zu beseitigen? 1st es notwen dig, sinnvoll, angemessen, bei den AnstoBnehmern zu intervenieren? Und wie denn? Jenseits dieses Ansatzes entfaltet sich nach gangigem Verstandnis Gesell schaftspolitik, zu der es zwar einige Verbindungen von Seiten der herkommli chen Sozialarbeit gibt, etwa in der Gemeinwesenarbeit, die sich aber prinzipi ell auBerhalb ihrer Reichweite bewegt.
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