Mitunter genügt Heinz-Günter Prager (_1944) ein einzelner gezielter Schnitt, um seine Terracotta-Skulpturen entstehen zu lassen. Oder er setzt die Tube direkt auf der Leinwand an, um Farbe auf den Bildträger zu bringen. Der in Herne/Westfalen geborene Künstler schafft Werke durch minimale Eingriffe und betont dadurch die natürliche Stofflichkeit des Materials, dem seine Bearbeitung sichtbar eingeschrieben bleibt. Im vorliegenden Katalog treten die skulpturale Werkgruppe Terra und die frühe Öl-Serie Mater in einen Dialog. Ein Beitrag von Florian Illies sowie ein Anagramm des Schriftstellers Gerhard Rühm komplettieren die Zusammenstellung. Prager, von 1983 bis 2010 Professor für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und ausgezeichnet mit dem Villa-Romana-Preis, lebt und arbeitet in Köln sowie im französischen Kersugal. Seine Werke wurden unter anderem im Duisburger Wilhelm Lehmbruck Museum, im Sprengel Museum Hannover und im Kunstmuseum Bonn ausgestellt. Neben Zeichnungen und Tonskulpturen realisierte der Künstler zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum.
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