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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,3, Technische Universität Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entdeckung der sprachlichen, generationstypischen Eigenarten einer bestimmten sozialen Gruppe begann im 18. Jahrhundert, als Sprache und Sprachverhalten der akademischen Jugend erstmals aufgezeichnet wurden. Seit jeher galt die Sprache der Jugend als besondere Sprachform, die oftmals als Normabweichung und -verletzung wahrgenommen wurde. Man begann Jugendsprache systematisch und wissenschaftlich zu untersuchen, indem man zunächst den abweichenden…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,3, Technische Universität Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entdeckung der sprachlichen, generationstypischen Eigenarten einer bestimmten sozialen Gruppe begann im 18. Jahrhundert, als Sprache und Sprachverhalten der akademischen Jugend erstmals aufgezeichnet wurden. Seit jeher galt die Sprache der Jugend als besondere Sprachform, die oftmals als Normabweichung und -verletzung wahrgenommen wurde. Man begann Jugendsprache systematisch und wissenschaftlich zu untersuchen, indem man zunächst den abweichenden Wortschatz gesondert analysierte.Ende der achtziger Jahre fand innerhalb der Jugendsprachforschung ein Paradigmenwechsel statt; Gegenstand der Untersuchungen ist seitdem weniger die Lexikographie, sondern vielmehr die "Ethnographie des Sprechens" (vgl. Schlobinski 2002: 17).Durch diesen Perspektivenwechsel entstand eine Neuorientierung der Forschung auf sozio- und pragmalinguistische Aspekte. Es wurden nicht mehr Datenerhebungen mit Wortlisten ausgewertet, sondern konkrete Sprechereignisse in Gebrauchskontexten analysiert.Der Fokus wird seit jeher weniger auf die kontextunabhängige Wortwahl der Jugendlichen gelegt, vielmehr geht es in neuen Ansätzen der Jugendsprachforschung um praktizierte Sprachmuster und erkennbare Tendenzen in den Jugendsprachen. Zu diesem Zweck werden spezifische Sprachvarianten als Bausteine eines Sprachstils betrachtet.Jugendsprachen werden nach diesem Ansatz nicht primär auf den spezifischen Wortschatz untersucht, sondern als Sprechstile aufgefasst, die gruppen- und situationsabhängig variieren (vgl. Chovan 2003. 348).Durch den starken Einfluss der Medien sowie der Fremd- und Sondersprachen unterliegt die Jugendsprache einem schnellen Wandel, der unter anderem durch Zugehörigkeitsbestätigung in der Gruppe, sowie Abgrenzung gegenüber externer Gruppen beschleunigt wird. Phänomene in der Jugendsprache unterliegen rasanten Veränderungen; Jugendsprachliches veraltet schneller als andere sprachliche Formen und wird schneller von anderen Elementen ersetzt. Die schnellen Entwicklungstendenzen können dementsprechend als Anzeichen eines allgemein beschleunigten Sprachwandels gelten. Da viele jugendspezifische Sprechweisen in den allgemeinen Sprachgebrauch übergehen, werden die Jugendsprachen allgemein als Entwicklungstendenzen der Gegenwartssprache betrachtet (vgl. Volmert 2004: 141).
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Autorenporträt
Nicole Borchert, M.A., absolvierte ihr Magisterstudium der Fächer Pädagogik und Germanistik an der Technischen Universität Darmstadt. Während ihrer Beschäftigung mit bildungstheoretischen und gesamtgesellschaftlichen Fragestellungen, war für sie das basale Problem der Vermittlung zwischen Selbst und Umwelt, dem Einzelnen und dem Kollektiv, sprich zwischen Individuum und Gesellschaft, von besonderem Interesse.