In diesem Band wird das anthropologische Prinzip (Feuerbach) unter epistemologischem und naturtheoretischem Aspekt konkretisiert. Im Vordergrund stehen zunächst die Leibanalogien der Erfahrung sowie die biotisch-pragmatische Grundlage aller Begriffsbildung. Im Gegensatz zur herkömmlichen Dominanz instrumenteller Vernunft im Naturverständnis zielt der anthropologische Naturbegriff auf die hochvernetzte Gesamtheit terrestrischer Lebensbedingungen einschließlich ihrer naturgeschichtlichen Entwicklung. Auf dem Bewußtsein der Naturabhängigkeit beruht nach Feuerbachs späterer Theorie nicht nur alle realistische Erkenntnis, sondern auch die religiöse Einbildungskraft in ihrer ursprünglichen Gestalt und Motivierung, die der gesellschaftlich bedingte theologische Spiritualismus nur überlagert.
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