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Praktiken des Widerstandes in unterschiedlichsten europäischen Kontexten bilden den Gegenstand des Sammelbandes. Dabei werden verbale und aktionale Formen der Resistenz nicht gegeneinander ausgespielt, sondern vielmehr als Varianten der politischen Kommunikation, als komplementäre Instrumente oder Stufen der Radikalisierung betrachtet. Der Fokus liegt auf den Texten, mit denen Widerstandshandlungen - von der schüchternen Übergabe unterwürfiger Suppliken bis zum gewaltsamen Revolutionsversuch - initiiert, begleitet und begründet wurden. Der Bogen der Beiträge spannt sich von der Untersuchung…mehr

Produktbeschreibung
Praktiken des Widerstandes in unterschiedlichsten europäischen Kontexten bilden den Gegenstand des Sammelbandes. Dabei werden verbale und aktionale Formen der Resistenz nicht gegeneinander ausgespielt, sondern vielmehr als Varianten der politischen Kommunikation, als komplementäre Instrumente oder Stufen der Radikalisierung betrachtet. Der Fokus liegt auf den Texten, mit denen Widerstandshandlungen - von der schüchternen Übergabe unterwürfiger Suppliken bis zum gewaltsamen Revolutionsversuch - initiiert, begleitet und begründet wurden.
Der Bogen der Beiträge spannt sich von der Untersuchung des Umschlags harmloser Bitten in politische Transgressionen in den Niederlanden (16. und 18. Jahrhundert) bis zum Problem der Kriminalisierung von"rechtmäßigem"Widerstand im Piemont des 17. Jahrhunderts; vom Wandel im Umgang mit Klagen in der Eidgenossenschaft, der von der Mediation im 15. zur Repression im 18. Jahrhundert tendiert, bis zur revolutionären Pamphletistik im englischen Bürgerkrieg; von Bitten um Erleichterung von Belastungen im Ostfriesland des 18. Jahrhunderts bis zu vielfältigen verbalen und brachialen Protesten gegen Besatzungsarmeen in Frankreich und Deutschland im 17. Jahrhundert, vom Widerstandsdiskurs in der Publizistik der Pariser Fronde 1649 bis zur Rekonstruktion der lokalen Entstehung der cahiers de doleances von 1789.
Die Beiträge sind erwachsen aus einer Trienter Tagung im Januar 2003, die im Rahmen des Projektes"Suppliken, Gravamina und Petitionen in Europa (14.-18. Jahrhundert)"am Italienisch-deutschen Historischen Institut in Trient (Cecilia Nubola) in Zusammenarbeit mit dem Historischen Institut der Universität Bern (Andreas Würgler) statt fand.
Autorenporträt
Andreas Würgler, geboren 1961, ist Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Bern.