Das chemische Praktikum solI dem angehenden Mediziner Ge legenheit geben, das in der Hauptvorlesung erlangte Verstandnis fur die allgemeinen GesetzmaBigkeiten der Chemie in eigener prak tischer Tatigkeit zu vertiefen und seine Stoffkenntnis zu erweitern. DaB dieser Zweck auch wirklich erreicht wird, fordert die von Jahr zu Jahr zunehmende Durchdringung der medizinischen Facher mit Methoden und Begriffen der exakten Naturwissenschaften. Mit der vcrfUgbaren Zahl von Kursstunden ein optimales Ergebnis zu er reichen, setzt auBerste Okonomie der Planung - und manchen Verzicht - voraus. Ein Grundgedanke bei der Abfassung der vorliegenden Anlei tung war, daB auf keinen Fall auf ein wirkliches Verstandnis der Grundgesetze der allgemeinen Chemie verzichtet werden kann. Dies dem Studierenden nahezubringen, sind die Versuche und theore tischen Erlauterungen des allgemeinen Teils bestimmt, wobei das Massenwirkungsgesetz entsprechend seiner Bedeutung fUr das Ver standnis chemischer Reaktioneneine zentrale Stellung einnimmt. Diese Methodik bedingt eine Beschrankung der groBen Zahl von Reaktionen und qualitativen Analysen, die bisher vielfach zusam menhanglos, und ohne im Gedachtnis zu haften, ausgefiihrt wurden. Sie hat aber den groBen Vorteil, auf natiirlichste Weise zu einer quantitativen Behandlung der gestellten Aufgaben hinzuleiten. Eine Ausbildung, die im qualitativen stecken bleibt. erweist sich heute als unzureichend, wo oft schon in der Doktorarbeit die Aus fuhrung von MaBanalysen und Bestimmungen mit Hilfe von Ionenaustauschern, Papierchromatogrammen usw. gefordert wird.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.