Vorwort:
"Epilepsie ist die häufigste aller schwerwiegenden neurologischen Erkrankungen. In Deutschland allein sind mehr als 800 000 Personen betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, irgendwann im Laufe des Lebens eine Epilepsie zu bekommen, liegt zwischen 2 und 5% (Sander 1993). Menschen mit Epilepsien lassen sich nach dem Erfolg der Behandlung in zwei fundamental unterschiedliche Gruppen einteilen.
Die meisten Patienten, etwa 70-80%, werden meist innerhalb eines Jahres, und häufig schon bei Behandlung mit dem ersten Medikament anfallsfrei. Die Krankheit ist ausgestanden, und das restliche Leben kann ungestört weitergehen. Ganz anders sieht es bei den verbleibenden 20-30% aus. Sie behalten häufig trotz jahrzehntelanger Behandlung mit mehreren Medikamenten ihre Anfälle, leiden unter Nebenwirkungen und benötigen den intensiven und integrativen Einsatz aller verfügbaren diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten.
Beide Gruppen erwarten zu Recht eine optimale Behandlung. Für dieerste Gruppe stehen besser verträgliche neue Medikamente zur Verfügung. Die zweite Gruppe profitiert ebenfalls von nebenwirkungsärmeren Neuentwicklungen, benötigt aber zusätzlich intensive soziale Betreuung und die gezielte Behandlung etwaiger psychiatrischer Probleme. Sprechen weder klassische noch innovative Medikamente an, ist frühzeitig die Indikation zur operativen Behandlung zu prüfen, die in geeigneten Fällen zur Anfallsfreiheit führt. Trotz der hervorragenden diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten wird Epilepsie in Deutschland noch nicht gut genug behandelt. Nach einer Umfrage an über 12 000 erwachsenen Patienten waren 51% aller hausärztlich behandelten Patienten mit Epilepsie nicht anfallsfrei. Fast ein Drittel der Patienten in neurologischer Behandlung hatten mindestens einen Anfall pro Monat (Pfäfflin et al. 1977).
Das Ziel des vorliegenden Buches ist daher die praktische Anleitung zu einer erfolgreichen Epilepsiebehandlung. Die Grundlagen und die Leitlinien der Behandlung werden im ersten Abschnitt kurz dargestellt. Hierzu gehören die Diagnose, die therapierelevante Differentialdiagnose, der natürliche Verlauf der Erkrankung und die Therapie. Da Medikamente auch weiterhin das Fundament jeglicher Behandlung sind, werden die zum gezielten Einsatz von Antiepileptika nötigen pharmakologischen Kennwerte zusammengefaßt. Die empfohlenen Behandlungsstrategien für die einzelnen Epilepsien und spezielle Behandlungsprobleme werden im zweiten Abschnitt detailliert dargestellt. Es wird aber auch erwähnt, was nicht oder nicht mehr zu empfehlen ist. Hilft das Buch bei der kompetenten Behandlung von Patienten mit Epilepsie, hat es seinen Zweck erfüllt."
"Epilepsie ist die häufigste aller schwerwiegenden neurologischen Erkrankungen. In Deutschland allein sind mehr als 800 000 Personen betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, irgendwann im Laufe des Lebens eine Epilepsie zu bekommen, liegt zwischen 2 und 5% (Sander 1993). Menschen mit Epilepsien lassen sich nach dem Erfolg der Behandlung in zwei fundamental unterschiedliche Gruppen einteilen.
Die meisten Patienten, etwa 70-80%, werden meist innerhalb eines Jahres, und häufig schon bei Behandlung mit dem ersten Medikament anfallsfrei. Die Krankheit ist ausgestanden, und das restliche Leben kann ungestört weitergehen. Ganz anders sieht es bei den verbleibenden 20-30% aus. Sie behalten häufig trotz jahrzehntelanger Behandlung mit mehreren Medikamenten ihre Anfälle, leiden unter Nebenwirkungen und benötigen den intensiven und integrativen Einsatz aller verfügbaren diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten.
Beide Gruppen erwarten zu Recht eine optimale Behandlung. Für dieerste Gruppe stehen besser verträgliche neue Medikamente zur Verfügung. Die zweite Gruppe profitiert ebenfalls von nebenwirkungsärmeren Neuentwicklungen, benötigt aber zusätzlich intensive soziale Betreuung und die gezielte Behandlung etwaiger psychiatrischer Probleme. Sprechen weder klassische noch innovative Medikamente an, ist frühzeitig die Indikation zur operativen Behandlung zu prüfen, die in geeigneten Fällen zur Anfallsfreiheit führt. Trotz der hervorragenden diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten wird Epilepsie in Deutschland noch nicht gut genug behandelt. Nach einer Umfrage an über 12 000 erwachsenen Patienten waren 51% aller hausärztlich behandelten Patienten mit Epilepsie nicht anfallsfrei. Fast ein Drittel der Patienten in neurologischer Behandlung hatten mindestens einen Anfall pro Monat (Pfäfflin et al. 1977).
Das Ziel des vorliegenden Buches ist daher die praktische Anleitung zu einer erfolgreichen Epilepsiebehandlung. Die Grundlagen und die Leitlinien der Behandlung werden im ersten Abschnitt kurz dargestellt. Hierzu gehören die Diagnose, die therapierelevante Differentialdiagnose, der natürliche Verlauf der Erkrankung und die Therapie. Da Medikamente auch weiterhin das Fundament jeglicher Behandlung sind, werden die zum gezielten Einsatz von Antiepileptika nötigen pharmakologischen Kennwerte zusammengefaßt. Die empfohlenen Behandlungsstrategien für die einzelnen Epilepsien und spezielle Behandlungsprobleme werden im zweiten Abschnitt detailliert dargestellt. Es wird aber auch erwähnt, was nicht oder nicht mehr zu empfehlen ist. Hilft das Buch bei der kompetenten Behandlung von Patienten mit Epilepsie, hat es seinen Zweck erfüllt."