Neu-Belgrad war ein konkretes, soziales Experiment zur Schaffung einer neuen Gesellschaft im Nachkriegsjugoslawien. Während die Stadt und das Land wieder aufgebaut wurden, entwickelte sich sowohl in Jugoslawien als auch in der internationalen Szene die sogenannte Praxisphilosophie. Praxis of Collective Building befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen dieser Denkschule und den Geschichten der Großbaustellen. Indem sie die Mikrogeschichten der Bauprozesse eingehend betrachtet, beleuchtet die Autorin die theoretischen Fragestellungen kollektiver Produktion anhand diverser Beispiele: freiwillige Aktionen von Jugendlichen beim Bau von Neu-Belgrad im Lichte der marxistischen Praxis, partizipative Vorfertigung als Mittel zur Behebung des Wohnungsmangels in Jugoslawien und die Übertragung und Anpassung des jugoslawischen Vorfertigungssystems auf den kubanischen Kontext durch die Microbrigada-Bewegung.
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