Im Zeichen der zu beobachtenden "Resakralisierung" wird verstärkt die Frage nach "Evangelischer Spiritualität", ihrer Traditionsbindung wie -verneinung, gestellt. Für die Rückbesinnung auf den 'Glaubensvollzug im Leben' gewinnt die vielfältige Frömmigkeitstheorie und -praxis der Frühen Neuzeit an Bedeutung. Die Beiträge des Bandes, die dem Zeitraum vom 15. bis zum 18. Jahrhundert gewidmet sind, wollen der historischen Bestandsaufnahme wie der notwendigen Traditionsvergewisserung dienen. Dabei wird die Thematik durch interdisziplinäre Zugänge erschlossen. Der Band zeigt die spezifischen Ausformungen evangelischer Frömmigkeit im Kontinuum von Spätmittelalter und Reformation und trägt damit zur aktuellen Diskussion um den Frömmigkeitsbegriff bei.