Gibt es einen Zusammenhang zwischen zäher Alltagspraxis und großer Umwälzung? Unter welchen Bedingungen können kleine Veränderungen revolutionäre Ausmaße annehmen und an welche Grenzen stoßen sie? Eva von Redecker plädiert vor dem Panorama ausgewählter Literaturbeispiele dafür, dem Revolutionsbegriff eine neue Gestalt zu geben. Radikaler Wandel wird in diesem Buch sozialtheoretisch erschlossen und als langwieriger Übertragungsprozess verständlich, in dem Gegenstand und Antrieb der Veränderung in eins fallen: in Praxis.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen zäher Alltagspraxis und großer Umwälzung? Unter welchen Bedingungen können kleine Veränderungen revolutionäre Ausmaße annehmen und an welche Grenzen stoßen sie? Eva von Redecker plädiert vor dem Panorama ausgewählter Literaturbeispiele dafür, dem Revolutionsbegriff eine neue Gestalt zu geben. Radikaler Wandel wird in diesem Buch sozialtheoretisch erschlossen und als langwieriger Übertragungsprozess verständlich, in dem Gegenstand und Antrieb der Veränderung in eins fallen: in Praxis.
Eva von Redecker ist wiss. Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der HU Berlin und stellvertretende Direktorin des Center for Humanities and Social Change.
Inhaltsangabe
InhaltVorwort 9Einleitung: "...es handelt sich um eine Revolution." 15I Marias Ménage und die Flüchtigkeit alternativer Praxis 43I.1 Praktische Normativität 53Die Priorität des Praktischen 54Drei praktische Regeltypen 57Drei Weisen praktischen Wissens 61Wiederholbarkeit 65I.2 Die Materialität der Praxis 68Bewegte Materie 69Unteilbare Praxis 74Ambivalenz und Interpretationsoffenheit 78Wandel durch Überlagerung 83I.3 Praxiszusammenhänge 86Teile ohne Ganzes? 87Verkettungen 89Verankerungen 93Ambivalente Ankerpraktiken 97II Jakobinische Strickerinnen und die Bahnen der Strukturierung 101II.1 Die Dualität sozialer Strukturen 113Die Strukturierungstheorie 114Regeln, Ressourcen, Rekursivität 117Materialismus durch Praxisübertragung 118Materialismus durch Praxisverkettung 121II.2 Anerkennung und performative Strukturierung 128Nichts als und doch mehr als Praxis 129Wiederholung, Anerkennbarkeit, Performativität 132Dreifache Hermeneutik 136Erosion 141II.3 Drei Aggregatzustände des Sozialen 144Versteinerte Strukturen 145Geronnene Strukturen 147Flüchtige Zwischenräume 149Interstitielle Strukturierung 152III Martas unsichtbare Bezugsgruppe und interstitielleStrukturumbrüche 155III.1 Dis-Aggregation: Performative Kritikund das Lachen der Mimesis 167Performativität rückwärts 169Performative Kritik im Besonderen: Drag 172Performative Kritik im Allgemeinen:Unfügsame Praxis 175Subversives Lachen 178III.2 Konstitution: subkollektive Assoziation 180Sub-Kollektive 181Macht durch Assoziation 184Praxis zwischen Welt und Mitwelt 187Strukturen zwischen Spontaneität und dauernderErscheinung 191III.3 Kontamination: Strukturüberlagerung 195Subversion oder Perversion? 196Szenarienüberblendung und synchrone Genealogie 200Strukturumschlag und Re-Artikulation 203Metaleptische Verschränkung 205IV Die Hinrichtung der Marquiseund metaleptische Paradigmenwechsel 209IV.1 Paradigmenwechsel als sukzessiver Austauschvon Ankerpraktiken 223Paradigmenwechsel nach Kuhn 224Kippbilder entzerren 227Paradigmenwechsel nach Masterman 231Replikation und Rekursivität 235IV.2 Der revolutionäre Entstehungsprozessdes Revolutionsbegriffs 238Prozess oder Ereignis? 239Kulmination an der Bastille 244Kumulation im Gang durch die Peripherie 249Zur Vergegenwärtigung von Transformationsprozessen 252IV.3 Metaleptische Dynamiken 255Fern-Metonymie 258Grund-Folge-Vertauschung 261Mittelmäßiger Witz 263Konklusion: "Die Mühen der Ebene" und die revolutionäreTradition 269Literatur 279
InhaltVorwort 9Einleitung: "...es handelt sich um eine Revolution." 15I Marias Ménage und die Flüchtigkeit alternativer Praxis 43I.1 Praktische Normativität 53Die Priorität des Praktischen 54Drei praktische Regeltypen 57Drei Weisen praktischen Wissens 61Wiederholbarkeit 65I.2 Die Materialität der Praxis 68Bewegte Materie 69Unteilbare Praxis 74Ambivalenz und Interpretationsoffenheit 78Wandel durch Überlagerung 83I.3 Praxiszusammenhänge 86Teile ohne Ganzes? 87Verkettungen 89Verankerungen 93Ambivalente Ankerpraktiken 97II Jakobinische Strickerinnen und die Bahnen der Strukturierung 101II.1 Die Dualität sozialer Strukturen 113Die Strukturierungstheorie 114Regeln, Ressourcen, Rekursivität 117Materialismus durch Praxisübertragung 118Materialismus durch Praxisverkettung 121II.2 Anerkennung und performative Strukturierung 128Nichts als und doch mehr als Praxis 129Wiederholung, Anerkennbarkeit, Performativität 132Dreifache Hermeneutik 136Erosion 141II.3 Drei Aggregatzustände des Sozialen 144Versteinerte Strukturen 145Geronnene Strukturen 147Flüchtige Zwischenräume 149Interstitielle Strukturierung 152III Martas unsichtbare Bezugsgruppe und interstitielleStrukturumbrüche 155III.1 Dis-Aggregation: Performative Kritikund das Lachen der Mimesis 167Performativität rückwärts 169Performative Kritik im Besonderen: Drag 172Performative Kritik im Allgemeinen:Unfügsame Praxis 175Subversives Lachen 178III.2 Konstitution: subkollektive Assoziation 180Sub-Kollektive 181Macht durch Assoziation 184Praxis zwischen Welt und Mitwelt 187Strukturen zwischen Spontaneität und dauernderErscheinung 191III.3 Kontamination: Strukturüberlagerung 195Subversion oder Perversion? 196Szenarienüberblendung und synchrone Genealogie 200Strukturumschlag und Re-Artikulation 203Metaleptische Verschränkung 205IV Die Hinrichtung der Marquiseund metaleptische Paradigmenwechsel 209IV.1 Paradigmenwechsel als sukzessiver Austauschvon Ankerpraktiken 223Paradigmenwechsel nach Kuhn 224Kippbilder entzerren 227Paradigmenwechsel nach Masterman 231Replikation und Rekursivität 235IV.2 Der revolutionäre Entstehungsprozessdes Revolutionsbegriffs 238Prozess oder Ereignis? 239Kulmination an der Bastille 244Kumulation im Gang durch die Peripherie 249Zur Vergegenwärtigung von Transformationsprozessen 252IV.3 Metaleptische Dynamiken 255Fern-Metonymie 258Grund-Folge-Vertauschung 261Mittelmäßiger Witz 263Konklusion: "Die Mühen der Ebene" und die revolutionäreTradition 269Literatur 279
Rezensionen
»[Von Redeckers] Buch [regt] dazu an, den Alltag, sei es in einem Projekt, einer Initiative, bei der Arbeit oder in Beziehungen, ernst zu nehmen - was aber nicht bedeutet, dass jeder Kampagnen-Click, jeder WG-Ausflug schon revolutionär ist. Sie entwickelt das Denkwerkzeug, solche Unterscheidungen zu treffen, vor allem aber eine Praxis zu kultivieren, die unsere Welt zum Besseren verändert. Und zwar radikal.« Sabine Rohlf, Missy-Magazine »Gestützt auf die Werke von Mary Shelley und Tania Blixen veranschaulicht Redecker, dass die Revolution auch in Krankenzimmern und konspirativen Handarbeitszirkeln vorangetrieben werden kann. Man muss eben nicht immer gleich auf die Barrikaden gehen.« Mariann Lieder, Philosophie-Magazin, 20.09.2018
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